Damit hätte Mike Homann wohl nie gerechnet: In seinem Kölner Schlafzimmer wird der Sozialdemokrat von einer giftigen Spinne gebissen. Was dann geschah.
Was als gewöhnliche Nacht begann, endete für den Kölner SPD-Politiker und Rechtsanwalt Mike Homann mit einem medizinischen Notfall. Der 49-jährige Stadtratspolitiker wurde Anfang Juli in seinem Schlafzimmer in Rodenkirchen von einer Spinne gebissen – mit schwerwiegenden Folgen.
„Zuerst wurde der Oberarm dick, dann schwoll der ganze rechte Arm an und schmerzte. Die Bissstelle hatte sich entzündet“, berichtet Homann dem „Express“. Zuvor hatte er seinen Facebook-Freunden bereits von dem Vorfall erzählt und erklärt, er sei „froh, dass der Arm drangeblieben ist.“
Denn nach dem Biss ging es für Homann erst einmal ins Krankenhaus, wo er acht Tage verbrachte. Wegen der Entzündung nach dem Biss der Nosferatu-Spinne, die später von Wissenschaftlern im Bonner Museum König als solche identifiziert wurde, musste ihm auch totes Gewebe aus dem Arm geschnitten werden. Homann habe sich deshalb insgesamt zwei Operationen unterziehen müssen.
Die Nosferatu-Spinne, wissenschaftlich als „Zoropsis spinimana“ bekannt, breitet sich seit einigen Jahren verstärkt in Deutschland aus. Sie bevorzugt warme Umgebungen und wird häufig an und in Gebäuden angetroffen. Mit einer Körperlänge von bis zu zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern jagt sie ihre Beute aktiv, anstatt Netze zu spinnen. Ihren Namen trägt sie, weil man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann.
Experten zufolge ist ein Biss dieser Spinnenart normalerweise für Menschen ungefährlich und wird oft mit einem leichten Wespenstich verglichen – das Gift der Nosferatu kann aber auch schwerwiegendere Folgen haben, wie der Fall von Homann nun zeigt. Auch Wochen nach dem Vorfall sei sein Arm noch angeschwollen, er nehme seit Wochen Antibiotika, so Homann zum „Express“.
Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wurde die invasive Art vermutlich als blinder Passagier im Güterverkehr nach Deutschland eingeschleppt. Erstmals wurde sie in Deutschland 2005 im Breisgau gesichtet. Homann will in seinem Garten bereits weitere Exemplare der Spinne entdeckt haben. Laut einer Studie aus dem Frühjahr soll die Spinne mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands unterwegs sein.
Obwohl der Politiker keine Panik schüren möchte, mahnt er zur Vorsicht: „Ich kann nur raten, die Augen offenzuhalten und den Tieren mit dem nötigen Respekt zu begegnen. Denn ungefährlich ist da gar nichts!“