Dejan Ljubicic hat am Samstag auf die Diskussionen um seine Person mit einer starken Leistung geantwortet. Doch kann der 1. FC Köln den Österreicher halten?
Es gibt wohl keine zwei Meinungen darüber, wer zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Braunschweig zum Mann des Spiels wurde. Nicht nur aufgrund seiner beiden Tore bewies der Mittelfeldspieler seine in der 2. Liga vielleicht einzigartige Klasse. Immer wieder sorgte der Österreicher für Alarm in der Braunschweiger Defensive. Mit sieben Abschlüssen schoss Ljubicic sogar einmal mehr auf das gegnerische Tor als die gesamte Gäste-Mannschaft in 90 Minuten.
In dieser Form könnte Ljubicic zu einem entscheidenden Mann in den Kölner Aufstiegsträumen werden. Kein Wunder also, dass der FC den 26-Jährigen gerne halten will. Doch die Diskussionen um einen Abschied noch in diesem Sommer reißen bei dem neunfachen Nationalspieler nicht ab. Als Ljubicic nach seinem Treffer zum 4:0 zum Jubeln abdrehte, legte der Rechtsfuß den Zeigefinger auf seine Lippen – eigentlich eine eindeutige Geste.
Doch an wen war sie gerichtet? Sein ehemaliger Berater Volker Struth hatte die Zusammenarbeit nach nur acht Monaten aufgrund von Differenzen kürzlich erst wieder beendet. Ljubicic selbst soll ein Angebot zur Verlängerung beim FC abgelehnt haben. Einen Vereinswechsel noch in diesem Sommer wollten selbst die Kölner Verantwortlichen kürzlich nicht ausschließen.
Die Antwort auf diese Diskussionen hat Ljubicic am Samstag mit seiner Leistung auf dem Platz gegeben. Doch auch die Antwort auf die Frage nach seiner Zukunft? Trainer Gerhard Struber zumindest hofft darauf. „Da hätte es seine Leistung nicht gebraucht, um zu wissen, wie wichtig Dejan für mich und für den Verein ist“, sagte Ljubicics Landsmann nach der Partie. „Natürlich freut es mich, wenn er unter Beweis stellt, was er in sich trägt und wie wichtig er für diese Art der Spielidee ist. Ich freue mich sehr, dass er sich heute belohnen konnte.“
Was hier bereits zwischen den Zeilen herauszuhören war, machte Struber am „Sky“-Mikrofon nach dem Spiel auch nochmal mit eigenen Wörtern deutlich: „Natürlich kämpfen wir um ihn, natürlich wollen wir ihn weiter hier haben, um unsere großen Ziele im Auge zu behalten.“
Doch auf die Frage, ob Ljubicic definitiv die laufende Saison in Köln beenden werde, gab Sportchef Christian Keller keine klare Aussage ab. „Ich wüsste bis dato von nichts anderem“, sagte der Geschäftsführer nur und ließ die Zukunft seines Spielers damit offen.
Doch wenn man beim FC eines weiß, dann, dass man im Fußball nie wirklich weiß, was noch passieren kann. Bis Freitag um 18 Uhr ist das Transferfenster in der Bundesliga und den anderen Top-Ligen Europas noch geöffnet. Bis dahin werden sich wohl auch die Spekulationen um die Zukunft von Dejan Ljubicic halten.