Gemeinde ruft höchste Alarmstufe aus
Aktualisiert am 04.01.2024 – 09:24 UhrLesedauer: 20 Min.
Neuer Regen bringt neue Sorgen für die Hochwassergebiete. Ein Landkreis in Sachsen-Anhalt hat den Katastrophenfall ausgerufen. Die Informationen im Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Hochwasser: Warum regnet es in letzter Zeit so viel?
8.47 Uhr: Die Lage in den Hochwassergebieten ist kritisch, aufgeweichte Deiche bereiten den Einsatzkräften Sorgen. Besonders stark betroffen ist Niedersachsen, doch auch andere Bundesländer kämpfen mit den Folgen des Hochwassers.
Grund für die starken Niederschläge sind Tiefdruckgebiete, die vom Nordostatlantik gen Osten ziehen und über dem Meer Feuchtigkeit aufgenommen haben, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur erläutert.
„Dadurch, dass es recht milde Luftmassen sind, können diese mehr Feuchtigkeit aufnehmen und daher führt es zu größeren Niederschlagsmengen.“ In der kommenden Woche werde es in Norddeutschland kühler und die Niederschläge fielen geringer aus.
Landkreis Mansfeld-Südharz ruft Katastrophenfall aus
8.22 Uhr: Die Hochwasserlage im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) bleibt angespannt. Der Wasserstand an der Helme in Bennungen wurde am Donnerstagmorgen mit 2,42 Meter angegeben und überschritt damit die höchste Alarmstufe 4. Kurz vor dem Jahreswechsel war im Landkreis Mansfeld-Südharz der Katastrophenfall ausgerufen worden. Der Fluss Helme war stellenweise weit über seine Ufer getreten.
Vom Hochwasser sind im Landkreis unter anderem die Orte Berga, Kelbra und Bennungen betroffen, außerdem der Sangerhäuser Stadtteil Oberröblingen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wollen am Mittag nach Oberröblingen kommen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch der Besuch einer Anlage zur Befüllung von Sandsäcken in Berga ist geplant.
Die Bundeswehr will zeitnah über einen Amtshilfeantrag des Landkreises entscheiden, bereitet sich nach Angaben einer Sprecherin derzeit schon auf einen Einsatz in Mansfeld-Südharz vor. Gefordert wurden 150 Soldaten, die ab Montag eine Woche lang vor allem dabei helfen sollen, Sandsäcke zu befüllen und auszulegen sowie Deiche zu sichern.
Weiter Dauerregen: Hochwasser im Norden und Osten hält an
8.16 Uhr: Nach Hochwasser und Überschwemmungen in Bayern ist auch am Donnerstag im Freistaat weiterhin mit Dauerregen zu rechnen. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, werden bis zum Mittag häufig Schauer und in den Mittelgebirgen allmählich abklingender Dauerregen erwartet.
Wie ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienst (HND) des Bayerischen Landesamtes für Umwelt am Donnerstag berichtete, wird derzeit an acht Stellen in Ober- und Unterfranken die Meldestufe 3 überschritten. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden.
Der Sprecher des HND konnte am Morgen noch keine Entwarnung vor weiterem Hochwasser geben. Die Pegelstände würden weiter auf hohem Niveau bleiben, solange der Dauerregen anhalte.
Vorhersage: Regen in NRW nimmt zum Wochenende ab
8.14 Uhr: Der Dauerregen in Nordrhein-Westfalen lässt zum Wochenende hin laut Vorhersage voraussichtlich nach. Der Sonntag soll komplett regenfrei bleiben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag mitteilte. Am Freitag und Samstag soll es noch ab und zu regnen. Für den Donnerstag meldete der DWD teils noch Dauerregen.
Zu den bislang gefallenen Regenmengen sollen demnach bis Donnerstagmittag gebietsweise zwischen 2 und 10 Liter pro Quadratmeter hinzukommen. Im Bergischen Land und im Sauerland seien bis zum Freitagvormittag stellenweise noch Mengen von 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter wahrscheinlich.
DLRG sagt Drei-Königs-Schwimmen wegen Hochwassers ab
8.10 Uhr: Wegen der Hochwassersituation am Main ist das traditionelle Drei-Königs-Schwimmen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Würzburg abgesagt worden. Die für den 6. Januar geplante Veranstaltung sei nicht mehr möglich, teilte die DLRG mit.
Das Wasserwirtschaftsamt verbiete Schwimmen im Main bei Würzburg ab einem Pegelstand von 2,70 Meter. Dieser Stand sei bereits am Mittwochabend erreicht worden. Laut Prognose werde das Hochwasser nicht mehr rechtzeitig abflauen.