Die Pegelstände in Nordrhein-Westfalen sind rückläufig, doch eine Entwarnung gibt es beim Hochwasser laut Umweltministerium noch nicht.
Zum Jahreswechsel kann in den Hochwasserregionen in Nordrhein-Westfalen ein wenig durchgeatmet werden. „Insgesamt ist der Trend bei den Pegelständen rückläufig“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums NRW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Am Samstag gab es eine Wetterberuhigung. Meteorologe Martin Schönebeck vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sprach von einem „leichten Zwischenhoch-Einfluss“ mit wechselnder Bewölkung und ein wenig Sonne. Dabei blieb es weitgehend trocken.
Hochwasserlage: Bebaute Gebiete könnten überflutet werden
Am Silvestertag soll es bei sieben bis elf Grad wechselnd bis stark bewölkt sein, mit Regenschauern. Örtlich seien laut Prognose auch Gewitter möglich. In der Nacht von Neujahr auf Dienstag kann es sich laut DWD dann wieder verschlechtern, eine „Dauerregenlage“ drohe laut Meteorologe Schönebeck. Es könne dann auch wieder „Unwetterlagen“ geben.
In den Hochwassergebieten in NRW lagen am Samstag noch fünf Pegelstände über dem Informationswert 3, ausschließlich im Bereich der Weser in Ostwestfalen. Das bedeutet, dass auch bebaute Gebiete drumherum in größerem Umfang überflutet werden könnten. Deutlich fallende Pegelstände gibt es vor allem am Rhein.
Hochwasserlage belastet Trinkwasser mit Bakterien
In Minden sei es durch die massive Hochwasserlage der vergangenen Tage zu einer Belastung des Trinkwassers mit Bakterien gekommen, warnte die Stadt am Freitag. Die Belastung mit Keimen könne Durchfälle und andere Erkrankungen hervorrufen. Das Gesundheitsamt hat für das Trinkwasser ein Abkochgebot erlassen.
Der Kreis Soest hat angesichts der leichten Entspannung am Samstag die Großeinsatzlage für den Gesamtkreis aufgehoben. Dies bedeute aber keine Entwarnung, insbesondere mit Blick auf die Prognosen. Die Wasserwirtschaft des Kreises Soest bleibt am langen Neujahrswochenende daher dienstbereit. Besonders beobachtet werde die Lippe und der Nebenfluss Glenne beziehungsweise Lippstadt und Lippetal. Aufgrund der sehr hohen Grundwasserstände drohten weitere Keller vollzulaufen. Außerdem rät der Kreis Soest wegen der Gefahren dringend davon ab, Uferbereiche oder Deiche zu betreten.