Der russische Gasriese Gazprom hat im letzten Jahr Rekordverluste verzeichnet. Das hängt auch mit westlichen Sanktionen zusammen.
Der russische Gasriese Gazprom hat im vergangenen Jahr Rekordverluste verzeichnet. Der Staatskonzern meldete am Donnerstag für 2023 einen Nettoverlust von 629 Milliarden Rubel (etwa 6,4 Milliarden Euro). 2022 verzeichnete Gazprom laut eigenen Angaben noch einen Gewinn von 1,23 Billionen Rubel (etwa 12,5 Milliarden Euro).
Der russische Staatskonzern hat mit den Sanktionen westlicher Staaten infolge der russischen Offensive in der Ukraine wichtige Absatzmärkte verloren. Zudem waren die Nord-Stream-Pipelines des Unternehmens – lange der Haupttransportweg für das Gas nach Europa – durch mutmaßliche Sabotageakte im September 2022 beschädigt worden. Europa war für Gazprom jahrelang der wichtigste Exportmarkt.
Gazprom sucht nach neuen Absatzmärkten
Seit dem Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022 und den darauffolgenden westlichen Sanktionen bemüht sich Gazprom um neue Absatzmärkte. Um die gestiegene Nachfrage in asiatischen Ländern bedienen zu können, braucht das Unternehmen jedoch Investitionen in seine Infrastruktur. Zudem hat der Konzern, der über die größten Erdgasreserven der Welt verfügt, mit der finanziellen Belastung durch den Ausbau seines inländischen Verteilungsnetzes zu kämpfen.
Moskau will insbesondere die Gasexporte nach China erhöhen. Die Verhandlungen zu der geplanten Erweiterung der Pipeline „Power of Siberia 2“, die Gas aus Sibirien durch die Steppe der Mongolei nach Nordchina bringen soll, waren zuletzt aber ins Stocken geraten