Der Rücktritt des englischen Trainers erfolgte nach einer schmerzhaften Niederlage im letzten Spiel gegen Spanien am Sonntag und starker Kritik an der Leistung des Teams während des gesamten Turniers.
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt, nachdem es Spekulationen über seine Zukunft gegeben hatte und seine Leistung bei der EM 2024 weithin kritisiert worden war.
„Als stolzer Engländer war es die Ehre meines Lebens, für England zu spielen und England zu trainieren. Es hat mir alles bedeutet und ich habe mein Bestes gegeben“, sagte er in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des englischen Fußballverbands (FA).
„Aber es ist Zeit für eine Veränderung und für ein neues Kapitel. Das Finale am Sonntag in Berlin gegen Spanien war mein letztes Spiel als englischer Trainer.“
„Ich freue mich darauf, zuzusehen und zu feiern, wie die Spieler weitere besondere Erinnerungen schaffen und die Nation verbinden und inspirieren, wie wir es von ihnen wissen.“
Southgates Vertrag wäre dieses Jahr ausgelaufen und seine Ankündigung erfolgte nach Monaten der Ungewissheit.
Der Schritt erfolgte kurz nachdem England am Sonntag das Finale der Europameisterschaft 2024 gegen Spanien verloren hatte.
Southgate hatte sich zunächst geweigert, über seine Zukunft zu sprechen, und es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass er zurücktreten würde.
Der 53-jährige Cheftrainer war während der gesamten EM-Saison 2024 wegen der schwachen Leistungen Englands und seiner Entscheidungen bezüglich des Einsatzes und der Positionierung der Spieler im Team scharfer Kritik ausgesetzt.
Während der Gruppenphase warfen Fans von der Tribüne aus leere Plastikbecher nach ihm, obwohl er England zum ersten Tabellenplatz und ins Finale geführt hatte.
Er sagte, er habe damals noch nie gesehen, dass sich eine Mannschaft qualifiziert hatte und so behandelt worden sei.
Doch viele Fans hatten mehr erwartet von dem Kader, der mit einem Spielerwert von 1,52 Milliarden Euro und Weltklassestars und Champions-League-Gewinnern wie Jude Bellingham, Trent Alexander-Arnold und Phil Foden als der wertvollste des gesamten Turniers galt.
Welches Erbe wird Southgate hinterlassen?
Gareth Southgate übernahm 2016 die englische Nationalmannschaft und trainierte sie bis zu seinem Rücktritt am Dienstag 102 Spiele lang.
Seine beiden herausragendsten Erfolge waren, England bei der Europameisterschaft 2021 ins erste Finale seit der Weltmeisterschaft 1966 zu führen und dieses Jahr zwei EM-Endspiele in Folge zu erreichen.
Auch bei der Weltmeisterschaft schlug er sich recht gut: 2018 erreichte er den vierten Platz und verlor 2022 im Viertelfinale gegen Finalist Frankreich.
„Gareth hat das Unmögliche möglich gemacht und starke Grundlagen für zukünftigen Erfolg gelegt. Er wird von den Spielern, dem Team im Hintergrund, von allen beim FA und in der ganzen Fußballwelt hoch geschätzt“, sagte FA-Geschäftsführer Mark Bullingham.
In einem Gespräch mit dem britischen Sender Sky News kurz nach seinem Rücktritt sagte der ehemalige Geschäftsführer des englischen Fußballverbandes, David Davies, Southgate sei Englands „herausragendster Trainer meines Lebens“ gewesen und fügte hinzu, er hätte „nach der WM 2022 in Katar gehen sollen“.
Southgate brach den Rekord für Englands längste Siegesserie bei der Europameisterschaft – insgesamt 12 Spiele –, konnte den Pokal, auf den die Three Lions seit 58 Jahren gewartet hatten, letztlich jedoch nicht mit nach Hause nehmen.
Es mehren sich die Spekulationen darüber, wer sein Nachfolger werden könnte, auch wenn es derzeit keinen offiziellen Kandidaten für die Nachfolge gibt.
