Es ist noch gar nicht lange her, da machte der Gardasee Schlagzeilen, weil er so wenig Wasser hatte. Nun ist es umgekehrt.
Anderthalb Jahre nach der Dürre am Gardasee hat der Wasserstand des größten italienischen Sees ein Rekordhoch erreicht. Der Gardasee laufe gewissermaßen über, berichtet „L’Arena“. Nach den starken Regenfällen müsse nun Wasser in den Fluss Mincio, der bei Mantua in den Po mündet, abgelassen werden.
So habe der Wasserstand des Gardasees am 25. Februar in Peschiera (bei Verona) beeindruckende 135 Zentimeter über dem hydrometrischen Nullpunkt gelegen. Das bedeutet einen Anstieg um satte 90 Zentimeter im Vergleich zum Vorjahr, berichtet das Nachrichtenportal.
100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde
Schon seit Jahresbeginn hätten sich die Pegelstände zwischen 125 und 130 Zentimetern eingependelt, aber der starke Regen der vergangenen Wochen habe die Wasserstände weiter in die Höhe getrieben. Allein aus dem Fluss Sarca strömten etwa 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den Gardasee nach. Rechne man den Eintrag aus weiteren 24 Flüssen und Bächen hinzu, fließt laut „L’Arena“ deutlich mehr Wasser in den See, als aus diesem abgeleitet wird.
Dass der Gardasee nach Dürresommern im folgenden Winter „vollläuft“, kommt hin und wieder vor. Zuletzt war das in den Jahren 2003 und 2007 der Fall. Wichtig sei in dem Zusammenhang, vernünftig mit den Ressourcen umzugehen.
Filippo Gavazzoni, Vizepräsident des Verbands der Gemeinden am Gardasee, sagte „L’Arena“: „Die wirkliche Herausforderung besteht darin, unser Ökosystem in einem Zustand zu erhalten, der eine für die Zukunft notwendige Lebensqualität garantiert. Dazu müssen wir umsichtig mit unseren Wasserreserven umgehen.“ Die jetzt angelegten Reserven dürften jedoch für Frühjahr und Sommer 2024 erst einmal ausreichen.