Sobald es draußen wärmer wird, sollten eigentlich die Lebensgeister erwachen – oft kommt aber erst mal die Frühjahrsmüdigkeit. Das können Sie dagegen tun.
Immer diese Frühjahrsmüdigkeit! Zahlreiche Menschen verspüren an den ersten warmen Tagen des Jahres oder allgemein in den Frühlingsmonaten ein verstärktes Schlafbedürfnis. Teilweise fühlen sie sich auch, als seien ihr Körper und Geist im Sparmodus.
Obwohl draußen Pflanzen und Tiere längst aus dem Winterschlaf erwacht sind, ist vielen Menschen lieber zum Schlafen zumute. Warum die Frühjahrsmüdigkeit entsteht, ist durch die Wissenschaft noch nicht genau geklärt. Fest steht jedoch, dass es einige konkrete Tipps gibt, der Frühjahrsmüdigkeit zu trotzen und die sonnigen Tage frisch und erholt zu genießen.
Fakt ist, dass der Blutdruck vieler Menschen ab Mitte März deutlich sinkt und sie mit Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit zu kämpfen haben.
Frühjahrsmüdigkeit: Die Symptome
Viele Menschen klagen im Frühjahr über die folgenden Symptome:
- Müdigkeitserscheinungen
- Abgeschlagenheit
- Schwindel
- Kreislaufprobleme
- Gereiztheit
- Wetterfühligkeit
Schätzungen zufolge spüren rund 60 Prozent der Bevölkerung die Frühjahrsmüdigkeit. Die Symptome sind dabei von Betroffenem zu Betroffenem verschieden und fallen unterschiedlich stark aus. Viele fühlen sich lediglich antriebslos. Andere leiden unter Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche oder Schlaflosigkeit.
Mögliche Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit
Es gibt mehrere Gründe, die die Frühjahrsmüdigkeit auslösen können. Die gängigste Theorie besagt, dass es sich um ein hormonelles Phänomen handelt und der Körper in gewisser Weise wiedererwacht. Im Frühjahr kann das hormonelle Gleichgewicht ins Wanken geraten.
Der Grund: Im Winter, wenn es generell eher dunkel ist, wird vermehrt Melatonin, also das Schlafhormon, produziert. Scheint die Sonne hingegen wieder länger, so wird der Neurotransmitter Serotonin ausgeschüttet. Daran muss sich der Organismus erst wieder gewöhnen. Sobald der Serotoninspiegel aber wieder normal ist, sollten die Müdigkeitserscheinungen auch verflogen sein.
Fakt ist auch, dass im Frühling mehr Endorphin, Testosteron und Östrogen ausgeschüttet werden und der Hormonhaushalt damit aus dem gewohnten Wintertrott gerissen wird.
Eine weitere Theorie besagt, dass sich Menschen in der kalten Jahreszeit fettreicher ernähren und sie hierdurch weniger Vitamine und Spurenelemente wie Vitamin D, Magnesium und Zink bekommen. Der Speicher für Aktivitäten ist somit leerer. Mit dem Temperaturwechsel weiten sich zudem die Blutgefäße – und der Blutdruck fällt ab, was Müdigkeit oder auch Kreislaufprobleme verursacht.
Eine andere Ursache kann der veränderte Schlafrhythmus sein: Menschen schlafen im Winter im Schnitt 20 bis 45 Minuten länger. Das ändert sich mit dem Frühling, weil es abends länger hell ist, viele aktiver sind und vom Tageslicht morgens auch manchmal vor dem Weckerklingeln aus dem Schlaf geholt werden.
Die Dauer der Frühjahrsmüdigkeit ist unterschiedlich. Viele haben sie bereits nach zwei Wochen überwunden. Doch es braucht etwa einen Monat, bis sich der Körper an die neuen Temperaturen gewöhnt hat. Zwar wird mit dem zunehmenden Tageslicht das stimmungsaufhellende Hormon Serotonin stärker produziert. Gleichzeitig ist aber noch das Hormon Melatonin, das für den Schlaf zuständig ist, nach den Wintermonaten im Körper sehr aktiv. In der Wechselwirkung machen die Botenstoffe müde.
Mit diesen Tipps werden Sie die Frühjahrsmüdigkeit los
1. Bei Ihrer Ernährung sollten Sie vor allem auf die Aufnahme von Proteinen und Vitaminen achten. Zudem gilt der Grundsatz, dass ein kräftiges Frühstück mit viel Kohlenhydraten Sie leichter durch den Tag bringt und Sie direkt nach dem Aufstehen mit viel Schwung versorgt.
2. Auch Wechselduschen können helfen, das Immunsystem zu stärken und den Kreislauf anzukurbeln. Dabei sollten Sie die Dusche immer mit kaltem Wasser beenden.
3. Zudem sollten Sie keinesfalls den Fehler begehen und sich tagsüber ausruhen – auch wenn Sie sich eigentlich müde fühlen. Nutzen Sie das Tageslicht.
4. Um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, hilft Bewegung an der frischen Luft. Sport wirkt sich besonders gut auf den Blutdruck aus, aber auch ein Spaziergang kann wieder munter machen. Je öfter Sie draußen sind, desto schneller gewöhnt sich der Körper an die höheren Temperaturen. Schlappe Büromenschen sollten statt des Aufzugs die Treppe nutzen sowie kleinere Gänge zum Kopierer selbst erledigen und nicht delegieren.
Diese Tipps helfen im Übrigen auch gegen Frühjahrsdepression.
Teilweise wird auch geraten, Brennnessel-Tee oder Brennnessel-Saft zu sich zu nehmen, um die Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen. Auch Heilfasten soll gegen das Tief in den Frühlingsmonaten helfen.