TV- und Radiolegende
Nach fast 50 Jahren – BR wirft Fritz Egner aus Programm
06.12.2024 – 15:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Diese Trennung kommt überraschend: TV- und Radiolegende Fritz Egner muss seinen Platz räumen. Der Bayerische Rundfunk hat für ihn offenbar keine Verwendung.
Der Bayerische Rundfunk (BR) hat keinen Sendeplatz mehr für den Moderator Fritz Egner, weshalb dieser sich noch vor Weihnachten aus dem Radioprogramm verabschieden wird. „Ich wäre gern noch ein bisschen länger geblieben, aber der Sender hat für den Sendeplatz andere Pläne“, lässt der 75-Jährige in einer am Freitag in München veröffentlichten Erklärung aufhorchen.
Rund 45 Jahre lang moderierte er bei dem öffentlich-rechtlichen Sender. Egners nun bei Bayern 1 auslaufende Sendung heißt „Fritz und Hits“, davor moderierte er „Hithouse“ im Radio. Bundesweit bekannt ist er unter anderem durch die ARD-Sendung „Dingsda“, die er von 1985 bis 1994 im Fernsehen moderierte. Anschließend war er für das ZDF im Einsatz, präsentierte Sendungen wie „Entweder Oder“, „Glücksspirale“ oder „Versteckte Kamera“.
Der 75-Jährige gehört zu den bekanntesten Radio- und Fernsehmoderatoren Deutschlands. Egner interviewte so ziemlich jede Größe aus der Rock-, Pop- und Soulgeschichte. Darunter waren Mick Jagger, Madonna, Ella Fitzgerald und Aretha Franklin. James Brown traf er sogar fast ein Dutzend Mal und auch die Beatles – außer John Lennon.
Aus diesen Begegnungen sind rund 500 Interviews entsprungen. Viele der daraus entstanden Anekdoten hat er in seiner 2013 erschienenen Autobiografie „Mein Leben zwischen Rhythm & Blues“ niedergeschrieben.
Der BR versucht nach der überraschenden Verkündung nun, die Wogen mit viel Lob für Egner zu glätten. So schreibt BR-Programmdirektor Thomas Hinrichs: „Er hat die Fans generationenübergreifend begeistert. Mit seiner Leidenschaft für Musik, seinem tiefen Wissen und seiner unverwechselbaren Art, den Superstars der Musikgeschichte auf Augenhöhe zu begegnen, ist er in der Radiowelt einzigartig.“ Für viele sei Fritz Egner nicht nur ein Moderator und geschätzter Kollege, „sondern auch ein Freund“, so Hinrichs weiter.