Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln haben erstmals im RheinEnergieStadion gewonnen. Da schmerzte es auch nicht, dass der Zuschauerrekord verfehlt wurde.
Als die Zuschauerzahl im RheinEnergieStadion bekannt gegeben wurde, hielten die Verantwortlichen rund um Sportchefin Nicole Bender-Rummler den Atem an: Dann erschien die Zahl auf der Anzeigetafel: 30.123. Zum zweiten Mal hat der 1. FC Köln somit die 30.000er-Marke in der Frauen-Bundesliga geknackt – als einziger Club in der Geschichte der Liga.
Im April 2023 hatten die Geißböcke gegen Eintracht Frankfurt (0:1) insgesamt 38.365 Fans in Müngersdorf empfangen. Dass diese Marke auch noch nach dem Spiel elf Monate später gegen den SV Werder Bremen Bestand haben würde, war schon vor einigen Tagen klar gewesen, nachdem der Vorverkauf zunächst schleppend angelaufen war. Doch dass der FC das Stadion wieder mehr als die Hälfte füllen konnte, war letztlich ein Erfolg für den Club.
Schimmer trägt sich in Geschichtsbücher ein
Noch wichtiger am Sonntag war aber das Ergebnis der Partie. Denn der FC gewann gegen Bremen in einer umkämpften Partie mit 2:1 (1:0). Die Mannschaft von Trainer Daniel Weber überzeugte das erste Mal seit Monaten wieder und feierte den ersten Sieg seit November 2023. Dabei konnte sich Marleen Schimmer in die FC-Geschichtsbücher eintragen als erste Kölner Torschützin im RheinEnergieStadion. Sie brachte den FC in der 31. Minute per Foulelfmeter in Führung, den sie selbst herausgeholt hatte.
Die Kölnerinnen ließen sich in der zweiten Halbzeit auch nicht aus dem Konzept bringen, als Bremen ausglich. Die unmittelbar zuvor eingewechselte Jasmin Sehan köpfte eine Flanke von Nina Lührßen am Fünfmeterraum völlig frei zum 1:1 ein (76.). Denn nur fünf Minuten später durfte der Großteil der 30.000 Zuschauer erneut jubeln. Martyna Wiankowska schlug den Ball von der linken Seite hoch in den Bremer Strafraum, am zweiten Pfosten bugsierte Carlotta Wamser die Kugel mit der Brust über die Linie – der 2:1-Siegtreffer in der 81. Minute.
Hector und Schultz sehen FC-Sieg
Sportlich hätte dieser Dreier zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Die FC-Frauen liegen erneut weit hinter den eigenen Erwartungen zurück, hatten zuletzt nur noch drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, konnten sich mit dem Dreier aber nun absetzen und haben nun wieder gute Chancen auf den Klassenerhalt.
Im Fall des Erstligaverbleibs kann sich der 1. FC Köln auch darin bestätigt sehen, künftig weiterhin einmal im Jahr ein Spiel der FC-Frauen im großen RheinEnergieStadion auszutragen. Am Sonntag waren viele Familien mit Kindern gekommen. Auch FC-Legende Jonas Hector und ein Großteil der Bundesliga-Männer – darunter Chefcoach Timo Schultz – hatten sich das Spiel nicht entgehen lassen wollen.
Motivation für die entscheidenden Wochen
Mit einem großen Rahmenprogramm, unter anderem sangen die Höhner die FC-Hymne live, war erneut für Unterhaltung auch über das Fußballspiel hinaus gesorgt. Hinterher durften die Spielerinnen ausgelassen feiern, tanzten vor der Südkurve und genossen sichtlich den Applaus der Fans.
Momente, die den Spielerinnen Mut gemacht haben dürften für die nächsten Aufgaben: In einer Woche reisen die Kölnerinnen nach Leverkusen zum Derby. Eine Woche später empfängt der FC dann den Tabellenvorletzten aus Nürnberg. Spätestens dann könnte der FC den Klassenerhalt so gut wie perfekt machen.