Frankfurt setzt ein Lichtzeichen: Erstmals erleuchtet die Stadt im Ramadan öffentliche Plätze – ein Novum in Deutschland.
Als vermutlich erste deutsche Stadt wird Frankfurt am Main während des Fastenmonats Ramadan öffentliche Plätze mit Halbmonden, Sternen und Fanoos-Laternen schmücken. Ab dem 10. März soll dann die Große Bockenheimer Straße, bekannt als Freßgass‘, in ein festliches Lichtermeer eintauchen. Dazu soll der Schriftzug „Happy Ramadan“ Anwohner und Besucher gleichermaßen begrüßen, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung der Stadt.
Dieser Schritt folgt einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023 und wurde in Zusammenarbeit mit der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main sowie dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) realisiert. Die Interessensgemeinschaft Freßgass‘ hatte zuvor ihre Unterstützung zugesichert.
Laut „Bild“ sollen die Kosten für die Ramadan-Beleuchtung zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegen, die für die alljährliche Weihnachtsbeleuchtung habe zuletzt bei 75.000 Euro gelegen.
Grüne: Ramadan-Beleuchtung auch Zeichen gegen Antisemitismus
Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) nannte den muslimischen Fastenmonat eine „Zeit, in der sich die Menschen auf das besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben: etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf und die friedliche Geborgenheit in der Gemeinschaft mit Familie, Freunden und auch Nachbar:innen.“ Sie freue sich, dass „die Friedenszeichen des Ramadans in unserem Frankfurt sichtbar sind und gelebt werden.“
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (ebenfalls Grüne) erklärte, dass die Beleuchtung zudem auch als Symbol gegen „antimuslimischen Rassismus und auch gegen Antisemitismus“ zu verstehen sei. Weltweit beginnen Muslime ab dem 11. März den Fastenmonat Ramadan.
Während des Ramadan fasten gläubige Musliminnen und Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang, was bedeutet, dass sie in dieser Zeit nicht essen, trinken, rauchen oder Geschlechtsverkehr haben. Dieser Monat erinnert an die Offenbarung des Korans durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed im Jahr 610.