Der VfL Bochum schaffte ein sensationelles Comeback. Bei Fortuna Düsseldorf ist die Enttäuschung groß.
In Tränen aufgelöst vergrub Pechvogel Takashi Uchino sein Gesicht im Trikot von Fortuna Düsseldorf, ein paar Meter weiter stürmten die Profis des VfL Bochum nach einem nicht mehr für möglich gehaltenen Comeback zu ihren mitgereisten Fans. Der VfL bleibt dank einer historischen Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga – und stürzt die Düsseldorfer in tiefe Trauer.
„Wir haben so gut vorgelegt, wir waren so dicht dran, und deswegen tut es umso mehr weh – das ist nachzuvollziehen“, sagte Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs bei Sat.1. Der Ausgang des Spiels sei jedoch auch kein Wunder: „Sie haben es heute sehr gut gemacht. Stöger war Dreh- und Angelpunkt.“
Allofs legte nach: „Ich habe es gesagt: Wir brauchen zwei gute Spiele, und heute war es kein gutes Spiel. Alle, die einen Haken dran gemacht haben: Die haben keine Ahnung. Ich wünschte, sie hätten recht gehabt.“ Er versprach: „Wir geben nicht auf. Wir greifen wieder an.“ Es sei eine junge Mannschaft, „die Außergewöhnliches geleistet hat“. Für die Fortuna wäre der Aufstieg „ein Quantensprung gewesen“.
„Auf ein Neues 24/25“, leuchtete auf der Anzeigetafel des Düsseldorfer Stadions auf. Fortuna-Trainer Daniel Thioune versuchte derweil, Uchino zu trösten. Der Japaner hatte den entscheidenden Elfmeter über das Tor geschossen.
Die scheinbar geschlagene VfL Bochum von Trainer Heiko Butscher gewann das Relegations-Rückspiel beim Zweitligisten mit 6:5 im Elfmeterschießen und schaffte nach dem 0:3 im Hinspiel am vergangenen Donnerstag den Coup. Nach 120 Minuten hatte es 3:0 (3:0, 1:0) gestanden (hier lesen Sie die Meldung zum Spiel).
„Heute sind alle Helden“, meinte der beste Bochumer Spieler, Kevin Stöger, nach dem Spiel bei Sky. Und auch in der Chefetage wurde gejubelt: „Unfassbar, das hat dem Ganzen nochmal die Krone aufgesetzt, was die Saison betrifft“, sagte Bochums Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian bei Sky.
„Auf uns hat niemand mehr gesetzt“, sagte VfL-Geschäftsführer Patrick Fabian. „Deshalb bin ich unheimlich stolz auf die Jungs. Ich freue mich unfassbar für die Stadt, für den Club, für die Fans.“