Die Supermarktkette Edeka wird von Foodwatch und der Menschenrechtsorganisation ECCHR verklagt. Es geht um den Umweltsünder Palmöl.
Palmöl wurde in den vergangenen Jahren zum Inbegriff von umweltschädigenden Zusatzstoffen in Lebensmitteln. Der Anbau des Rohstoffs hat viele negative Auswirkungen. So führt er etwa zur Entwaldung, was den Verlust von Lebensraum für Tiere und Pflanzen bedeutet sowie Treibhausgasemissionen verursacht. Dies trägt erheblich zum Klimawandel bei.
Inzwischen werben viele Marken und Händler mit Palmöl-freien Produkten. So auch die Supermarktkette Edeka. Auf einigen Artikeln der Eigenmarke „Gut&Günstig“ findet sich das Label der Initiative „Round Table for Sustainable Palmoil (RSPO)“. Die Organisation setzt sich für einen nachhaltigen Anbau von Ölpalmen ein.
Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, haben Foodwatch und die Menschenrechtsorganisation ECCHR nun eine gemeinsame Klage gegen Edeka beim Landgericht Karlsruhe eingereicht. Der Vorwurf: Der Lebensmittelhändler benutze das Siegel zu Unrecht. Konkret geht es um Margarine, Pflanzenfett und Pflanzencreme der Eigenmarke. Der Klage gingen eine Abmahnung und eine Beschwerde voraus.
Palmöl-Produzent verletzt Menschenrechte
Den beiden NGOs zufolge komme es beim Anbau des Palmöls, das für die betroffenen Produkte verwendet wird, zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen. Das gehe aus eigenen Recherchen und denen einer Menschenrechtsorganisation aus Guatamala hervor.
Im Zentrum der Recherchen steht der Produzent Natur Aceites, der Palmöl an die Walter Rau Lebensmittelwerke liefert. Diese stellen unter anderem Margarine und Pflanzenfett für die Edeka-Eigenmarke her.
Laut „Lebensmittelzeitung“ nehme Edeka die Vorwürfe ernst und distanziere sich von jeglichen Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen. Die Abmahnung und Beschwerde, die Foodwatch und ECCHR aber schon im Januar eingereicht hatten, waren folgenlos geblieben.