In den USA steckt ein Teenager in Schwierigkeiten: Er soll über Monate hinweg Fische an Geldautomaten getaped haben. Im Netz nannte er sich „Fisch-Bandit“.
Zum vorerst letzten Mal schlug der „Fisch-Bandit“ in Deutschland zu. Auf seinem Instagram-Account postete er Ende Dezember ein Video, das er laut Ortsmarke in Frankfurt am Main aufgenommen hat. Zuerst sieht man nur Schatten und Füße, dann schwenkt die Kamera auf einen Geldautomaten, an dem jemand mit Klebeband einen Fisch befestigt hat. Dazu erklingt Tschaikowskys Schwanensee, der Urheber schreibt: „Ich bin hier für eine gute, nicht für eine lange Zeit.“
Für solche Videos ist der „Fisch-Bandit“ berühmt, 100.000 Menschen folgen ihm auf Instagram. Doch nun scheint ihm das Handwerk gelegt worden zu sein. Mehrere Medien berichten übereinstimmend, in der 114.000-Einwohner-Stadt Provo im US-Staat Utah sei ein 17-Jähriger festgenommen worden, dem vorgeworfen wird, der „Fisch-Bandit“ zu sein.
Die Polizei glaubt, der Teenager habe mehr als ein Dutzend Fisch-Anschläge verübt. Über Monate hinweg soll er aktiv gewesen sein. Die ersten Fotos wurden im August auf dem Instagram-Account hochgeladen, überwiegend stammen die Aufnahmen wohl aus den USA.
„Bitte mach so schnell wie möglich eine Therapie“
Aber seinen eigenen Angaben auf Instagram zufolge war der Teenager ebenso in Guatemala, Grönland und Japan tätig. Die Auswahl der Soundtracks in seinen Videos deutet neben gesteigerter Reiseaktivität zudem auf musikalisches Interesse hin. Beethoven und Mozart kommen ebenso zum Zuge wie modernere Klassiker von Nirvana und den Pixies. Zu „Sound of da Police“ von KRS-One klebt der „Fisch-Bandit“ einen Fisch an ein Polizeiauto.
Der Teenager werde nun in zwei Fällen wegen Sachbeschädigung angeklagt, hieß es. Es seien Kosten beim Aufräumen entstanden.
Im Netz gehen die Meinungen auseinander: Während die einen Freiheit für den Fisch-Jungen fordern, wünschen ihm andere, dass er eine möglichst hohe Strafe bekomme. „Lebt dieser Fisch noch?“, schreibt jemand zu einem Video, das einen Fisch zeigt, der nach Luft zu schnappen scheint. „Das ist so grausam.“ Und ein anderer User empfiehlt: „Bitte mach so schnell wie möglich eine Therapie. Tiere zu verletzen, ist psychopathisch.“