Düsseldorf Trotz zahlreicher Nachhaltigkeitsinitiativen haben Banken in den vergangenen drei Jahren weltweit über 1,5 Billionen Greenback an Finanzierungen in die Kohleindustrie fließen lassen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Umweltorganisation Urgewald. Dies geschah vor allem in Type von Krediten und sogenannten Underwriting-Mandaten. Als „Underwriting“ bezeichnet die Finanzbranche den Prozess, in dem Risiken bewertet, definiert und bepreist werden.
Im Blickpunkt der Untersuchung standen Finanzierungen für Unternehmen, die im Kohle-Bergbau, im Kohle-Handel, im Transport oder in der Nutzung von Kohle tätig sind. Ausgewertet wurde der Zeitraum Januar 2019 bis November 2021. Die Zahlen hat die Umweltorganisation gemeinsam mit 26 internationalen Partnerorganisationen veröffentlicht. Sie stammen aus der globalen Datenbank „International Coal Exit Checklist“ (GCEL), die von Urgewald gepflegt wird.
Insgesamt sind der Studie zufolge Geldhäuser aus den sechs Ländern China, USA, Japan, Indien, Großbritannien und Kanada zusammen für 86 Prozent der gesamten Bankenfinanzierung für die Kohlebranche verantwortlich.
Für rund 85 Prozent der Investitionen in die Kohleindustrie sind lediglich acht Länder verantwortlich – unter diesen befindet sich auch Deutschland. Laut der Recherche folgt auch die Deutsche Financial institution dem internationalen Pattern hin zum Underwriting. Insgesamt flossen demnach rund 1,5 der insgesamt 3,4 Milliarden US-Greenback in Type von Krediten und Underwriting-Mandaten von der Deutschen Financial institution an expandierende Kraftwerksbetreiber.
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Die weltweit größten Kreditgeber sind die japanischen Banken Mizuho Monetary und Mitsubishi UFJ Monetary. Mizuho erklärte, der Bericht spiegele nicht die aktuelle State of affairs wider. Die Financial institution entwickle zusammen mit ihren Kunden Nachhaltigkeitsstrategien. Mitsubishi UFJ lehnte eine Stellungnahme ab.
Beim Underwriting führen zehn chinesische Institute die Rangliste an. Spitzenreiter ist die Industrial and Industrial Financial institution of China (ICBC), die Anfragen nach einer Stellungnahme unbeantwortet ließ.
Deutsche Financial institution auf Platz 40
Unter den deutschen Finanzinstituten liegt die Deutsche Financial institution auf Platz 40 von 709, wenn Kredite und Underwriting zusammengezählt werden. Wegen ihrer Tochter DWS nimmt sie im Investorenranking außerdem Platz 28 von über 4900 ein. Die Allianz-Gruppe belegt sogar Platz 20 im internationalen Investorenranking.
Der Studie zufolge waren im November 2021 weltweit 469 Milliarden US-Greenback in Aktien und Anleihen von expandierenden Kohlefirmen investiert. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock sei mit einem Volumen von 34 Milliarden Greenback der führende Investor bei solchen Unternehmen. Blackrock wollte sich dazu nicht äußern.
„Das Argument der Banken lautet meist: Wir investieren in diese Firmen, um ihnen bei der Transformation zu helfen“, erklärte Jakob Thomä, Leiter der deutschen Niederlassung der „Two Levels Investing Initiative“. Eine starke Transformation finde in der Kohleindustrie allerdings größtenteils einfach nicht statt.
„Web-Zero bis 2050 bedeutet: ab sofort keine neue Kohle mehr“, so Thomä. Mittelfristig müsse man additionally an den Punkt kommen, an dem kein Geld mehr in nicht-klimakompatible Aktivitäten fließt. „Trotz all der Nachhaltigkeitsinitiativen ist das momentan aber nicht der Fall, wie man sieht. Für das Feld der Sustainable Finance ist dies ein wichtiges Sign.“
Sich allerdings völlig aus der Kohlebranche zurückzuziehen, berge auch ein Risiko, so Christian Klein, Professor für Sustainable Finance an der Universität Kassel. „Wenn ich mich als Eigentümer aus einer Branche zurückziehe, habe ich gar keinen Einfluss mehr, was in dieser Branche passiert.“
Die Frage, ob das Geschäftsmodell „Kohleabbau“ überhaupt noch zukunftsfähig sei, sei jedoch durchaus gerechtfertigt. „Hier sollten die Investoren schon genau überlegen, ob Investitionen auch aus Risikosicht noch sinnvoll sind.“
Insgesamt sei allerdings ein Wandel in der Finanzbranche zu beobachten. „Für den ganz großen Schritt brauchen wir allerdings die Politik“, so Klein.
Mit Agenturmaterial.
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