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Rutronik verkauft 120 Milliarden Bauteile im Jahr und ist trotzdem klein

January 9, 2023
in FINANZEN

München Thomas Rudel kommt einfach nicht an Chips. „Die Lieferzeiten bei einzelnen Produktgruppen sind noch immer kritisch“, klagt der Chef und Eigentümer des Elektronik-Distributors Rutronik. Die Pandemie mag vorüber sein, die dadurch ausgelösten Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen sind es nicht.

Umso unverständlicher findet es der badische Unternehmer, dass sich Europa bei den für die heimische Industrie so wichtigen Großhändlern für Elektrobauteile fast ausschließlich auf US-Konzerne verlässt. 93 Prozent der Elektronik-Distribution in Europa seien in Hand von US-Firmen: „Wir sind der einzige Anbieter, der gegen die Amerikaner ankämpft“, sagt der 59-Jährige.

Rutronik ist mit 82 Niederlassungen global aktiv. Der Betrieb sei trotzdem „fast zu klein, um gegen die riesigen US-Konglomerate anzugehen“, erklärt Rudel. Und das trotz 1,1 Milliarden Euro Umsatz im Jahr und mehr als 1800 Mitarbeitenden.

Thomas Rudels Vater Helmut hat Rutronik vor 50 Jahren gegründet. Das Unternehmen aus Ispringen bei Pforzheim befindet sich nach wie vor in Familienbesitz – und das ist der wohl größte Unterschied zur US-Konkurrenz, die mit Milliarden vom Kapitalmarkt auf Einkaufstour gegangen und dadurch über die Jahre massiv gewachsen ist.

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Die Defizite in der Chip-Produktion hat derweil auch die EU-Kommission erkannt und vor Jahresfrist die Aufholjagd ausgerufen. Die EU-Staaten sollen angesichts des Chipmangels unabhängiger von Herstellern in Übersee werden und ihren Weltmarktanteil verdoppeln, so Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Rutronik-Designzentrum

Der Elektronik-Distributor kommt auf 1,1 Milliarden Euro Umsatz im Jahr und mehr als 1800 Mitarbeitende.


(Foto: Rutronik)

Auch die Halbleiterforschung wollen Brüssel und Berlin mit Milliardenhilfen anschieben. An den Vertrieb aber habe niemand gedacht, empört sich Rudel, die Abhängigkeit sei eklatant.

Für die meisten Abnehmer elektronischer Komponenten sind die sogenannten Distributoren überlebenswichtig. Denn das Gros der Chipkonzerne beliefert nur ein paar Dutzend besonders umsatzstarke Kunden direkt, Marken wie Apple, Bosch oder Lenovo. Alle anderen müssen bei Distributoren einkaufen. Wie wichtig diese Großhändler sind, zeigt ein Blick ins Zahlenwerk von Infineon. Deutschlands größter Halbleiterproduzent erzielt mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit ihnen.

Auch der Fachkräftemangel trifft den Mittelständler

Dennoch kümmere sich die Politik nicht darum, dass europäische Distributoren gestärkt würden, findet Unternehmer Rudel. Im Gegenteil: Die durchschnittliche Steuerlast der US-Wettbewerber sei viel niedriger. „Dadurch fehlt uns das Geld, um wettbewerbsfähig zu sein.“ Chipkonzerne wie Intel und Infineon dürfen derweil für ihre neuen Werke in Magdeburg und Dresden mit milliardenschwerer Unterstützung vom Staat rechnen.

Rutronik und weite Teile der deutschen Elektronikindustrie sind aus einem weiteren Grund unzufrieden mit der Förderung. In den USA, Japan, Südkorea und Taiwan haben die Regierungen in den vergangenen Monaten riesige Förderprogramme für die Halbleiterindustrie beschlossen. In Amerika entsteht inzwischen ein halbes Dutzend riesiger neuer Chipfabriken.

>>Lesen Sie hier: Europa? Nein, danke! Warum ein großer japanischer Chipkonzern die EU-Milliarden verschmäht

Europa dagegen hinkt hinterher und debattiert noch über die eigene Strategie. „Das dauert zu lange bei uns, die USA sind anderthalb Jahre voraus“, ärgert sich Gunther Kegel, Präsident des Branchenverbands ZVEI. „Die Amerikaner schreiten aggressiver voran“, meint auch Jan-Hinnerk Mohr, Halbleiterexperte der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group.

Einen Mittelständler wie Rutronik treffe auch der Mangel an Fachkräften hierzulande stärker als die Großen, fährt Rudel fort: „70 Prozent unserer Produkte sind hoch erklärungsbedürftig.“ Da sei es überlebenswichtig, kompetente Leute zu bekommen. Hunderte Stellen etwa in Indien zu schaffen, wie es US-Konkurrenten tun, sei für ihn jedenfalls keine Option.

US-Konkurrenz ist ein Vielfaches größer als Rutronik

Es fehle in Deutschland eine politische Initiative, die vielen Distributoren der zweiten und dritten Reihe zusammenzubringen, um einen schlagkräftigen Anbieter hervorzubringen. „Die kleinen Mittelständler schaffen das künftig nicht mehr, und es gäbe viele Synergien“, meint Rudel. Ihm selbst fehlen freilich die Mittel, um die Konsolidierung hierzulande voranzutreiben.

Tatsächlich ist die US-Konkurrenz um ein Vielfaches größer. Der Konzern Arrow etwa erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von gut neun Milliarden Dollar und fuhr einen Gewinn von 342 Millionen Dollar ein. Die Zahlen zeigen, dass elektronische Bauteile so begehrt sind wie nie: Es sei dies das beste dritte Quartal aller Zeiten gewesen, unterstrich CEO Sean Kerins. „Das Angebot verbessert sich zwar moderat, reicht aber immer noch nicht aus, um den Rückstand aufzuholen, der sich in den vorangegangenen Quartalen aufgebaut hat.“

Rutronik-Logistikzentrum

Die US-Konkurrenz ist um ein Vielfaches größer.


(Foto: Rutronik)

Beim US-Rivalen Avnet sind die Erlöse im jüngsten Quartal um mehr als ein Fünftel auf 6,8 Milliarden Dollar gestiegen. Der Betriebsgewinn hat sich sogar um mehr als 70 Prozent auf 290 Millionen Dollar erhöht. Selbst der nicht ganz so mächtige US-Konkurrent Digikey kommt noch auf einen Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Dollar.

„Alles für die Platine“

Rudel sieht die Stärke seines Betriebs bis heute darin, ein möglichst umfassendes Angebot bereitzustellen. Das heißt: „Alles, was der Kunde auf der Platine braucht.“ Viele Wettbewerber böten hingegen vor allem margenstarke Halbleiter an. Bei ihm gebe es dagegen auch viele passive Bauelemente sowie elektromechanische Komponenten, also etwa Schalter.

Das sei insbesondere für kleine, inhabergeführte Firmen interessant. Alles in allem verschickt Rutronik eigenen Angaben zufolge jedes Jahr 120 Milliarden Bauteile in alle Welt. Die Ingenieure von Rutronik entwickelt darüber hinaus auch komplette elektronische Systeme.

>>Lesen Sie hier: So prägen die Halbleiterforscher in Belgien unsere Zukunft

Alle Pläne für Akquisitionen hat Rudel allerdings erst einmal pausiert. Bei den steigenden Zinsen werde es immer schwieriger, Kapital zu bekommen. Auch fürchtet der Unternehmer Steuererhöhungen in Deutschland, die seine Ertragskraft schwächen könnten.

Ein Börsengang ist für Rudel keine Option. Dass er die US-Konkurrenz ziehen lassen muss, ist für den Elektrotechniker zwar schwer zu ertragen. Dafür aber die Kontrolle über den eigenen Betrieb aufgeben? Niemals.

Mehr: Chipindustrie in Deutschland will wichtige Rolle bei Quantencomputern spielen

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