Der Ökonom und Professor hat ein Jahrzehnt damit verbracht zu erforschen, wie unerwartete Momente neue Chancen schaffen können.
(Foto: Mari Zakharav/privat [M])
Düsseldorf „Wir alle haben gerne einen Plan“, sagt Christian Busch, wirft jedoch gleichzeitig eine Frage auf, die zum Nachdenken anregt: „Aber wie viel Kontrolle haben wir wirklich über unser Leben?“
Busch ist Wirtschaftswissenschaftler und hat ein Jahrzehnt damit verbracht, an der London School of Economics (LSE) und der New York University (NYU) zu erforschen, wie unerwartete Momente neue berufliche und private Möglichkeiten schaffen können.
Der Professor ist überzeugt: „Der Zufall ist oft der entscheidende Faktor, die Kraft, die den größten Unterschied für unser Leben und unsere Zukunft ausmacht.“
Der Bestsellerautor („Erfolgsfaktor Zufall“) weiß aber auch, dass sich Menschen zwar oft auf plötzliche Ereignisse vorbereiten, allerdings vor allem auf die negativen, nicht auf die positiven. So würden viele, wenn sie über eine grüne Ampel gehen, trotzdem nach links und rechts schauen, ob nicht vielleicht doch ein Auto kommt. Sie würden aber nicht damit rechnen, Geld auf der Straße zu finden.
„Wir nehmen das Unerwartete immer als Feind wahr“, sagt Busch. Dabei könnte man, wenn man die Augen offen halte, das Potenzial darin erkennen. Wie das gelingen kann, darum geht es in der neuen Podcast-Folge von Handelsblatt Rethink Work.
Busch erklärt, wie man Zufälle am besten provoziert, zum Beispiel mit der „Haken-Strategie“, und er erläutert, wie ihm als „heimlich Introvertiertem“ das Setzen von Haken im Gespräch hilft, anstrengenden Small Talk zu vermeiden – aber auch, warum das Hochstapler-Syndrom und die Angst vor Zurückweisung viele Menschen davon abhalten, genau das zu tun.
Zudem erzählt er, wie er durch „eine Verkettung von Zufällen“ zu dem Menschen wurde, der er heute ist – und was das mit Rebellion, einem Autounfall und seiner großen Liebe zu tun hat.
Mehr: Die vorherige Folge von Rethink Work hören Sie hier