New York Konzernbilanzen haben die Wall Street am Donnerstag gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung 0,2 Prozent höher bei 33.382 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann ein halbes Prozent auf 4075 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um ein Prozent auf 11.972 Stellen.
Geschäftsergebnisse von Riesen wie der Facebook-Mutter Meta haben Analysten zufolge Konjunkturängste nach schwachen US-Wachstumsdaten sowie Banken-Sorgen nach Zahlen der US-Regionalbank First Republic überwogen. „In den letzten 36 Stunden gab es an den Märkten eine Art Tauziehen zwischen der US-Tech-Branche, die aggressiv anzieht, auf der einen Seite, und dem immer noch wackeligen Fundament der US-Regionalbanken auf der anderen,“ sagte Jim Reid, Analyst bei der Deutschen Bank.
Die Aktie von Meta sprang um 14,5 Prozent auf 239,57 Dollar und war damit so teuer wie seit Februar 2022 nicht mehr. Die Facebook-Muttergesellschaft meldete am Mittwoch den ersten Umsatzanstieg seit fast einem Jahr, der auf anhaltende Verbesserungen in ihrem Werbegeschäft zurückzuführen ist.
In den USA legte das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet nur noch um 1,1 Prozent zu. Damit hat es sich im Vergleich zum vierten Quartal 2022 mehr als halbiert. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 2,0 Prozent gerechnet.
„Ohne den privaten Verbrauch wären die konjunkturellen Schleifspuren noch größer gewesen. Die Belastungen werden aber auch für den privaten Konsum noch zunehmen“, sagte Analyst Bastian Hepperle von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe.
Blick auf weitere Einzelwerte
Caterpillar: Der US-Baumaschinenhersteller hat dank hoher Nachfrage und Preisanhebungen seinen Gewinn gesteigert. Verantwortlich dafür war nicht zuletzt die US-Baubranche, die durch die Infrastrukturgesetze der Regierung zu höheren Ausgaben angeregt wurde. Das Baumaschinengeschäft von Caterpillar verzeichnete in Nordamerika ein Umsatzplus von 33 Prozent. An der Wall Street liegt die Aktie aber 4,8 Prozent im Minus.
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First Republic Bank: Die Aktien der angeschlagenen Bank aus San Francisco können den Abwärtstrend stoppen und notieren unverändert. Das Papier in dieser Woche rund 60 Prozent seines Wertes verloren, nachdem das Unternehmen am Montag bekannt gegeben hatte, im ersten Quartal rund 100 Milliarden Dollar Einlagen verloren zu haben.
Eli Lilly: Der US-Pharmakonzern hat wegen starker Nachfrage nach seinem Diabetes-Medikament Mounjaro seine Umsatz- und Gewinnprognose angehoben. Zudem habe die Firma die Zulassung von Mounjaro zur Adipositas-Behandlung in den USA beantragt. Eine mögliche Zulassung könnte laut Lilly bereits Ende 2023 erfolgen. Insgesamt verfehlte das Unternehmen im ersten Quartal mit einem Gewinn pro Aktie von 1,62 Dollar jedoch die Analystenerwartungen von 1,73 Dollar. Die Aktie steigt um 4,2 Prozent.
Hilton: Der Hotelriese hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben, nachdem er die Erwartungen der Analysten für die ersten drei Monate des Jahres übertroffen hat. Die Aktien geben aber 0,7 Prozent nach.
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