Seit Freitag ermittelt der Staatsschutz wegen eines Feuers auf einer A100-Baustelle in Berlin. Jetzt ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Unbekannte haben für sich reklamiert, das Feuer auf der A100-Baustelle im Südosten von Berlin gelegt zu haben. Dort hatten in der Nacht auf Freitag mehrere Baustellenfahrzeuge sowie ein Container gebrannt. Der mutmaßliche Anschlag sei aus Frust über ein Bauunternehmen verübt worden, so die Unbekannten. Auf dem Portal „Indymedia“ schrieben sie anonym über dessen Beitrag zum Klimawandel: „Mit Brandsätzen und Wut bewaffnet haben wir (…) ein Zementwerk der HeidelbergMaterials AG auf der A100-Baustelle vorübergehend unschädlich gemacht.“
Das Unternehmen sei der zweitgrößte Zementhersteller weltweit, so die Verdächtigen weiter. Damit belege es Platz zwei der klimaschädlichsten Unternehmen Deutschlands. Jede Lkw-Ladung Beton, die für den Ausbau der Stadtautobahn A100 verbaut werde, stoße „riesige Mengen CO2“ aus. „Um den fortschreitenden Ökozid als Folge (…) der industriellen Produktionsweise zu stoppen“, bedürfe es „radikalerer Antworten“. Eine Möglichkeit dafür sei der Angriff auf die Infrastruktur sowie das Arbeitsgerät von Firmen wie HeidelbergMaterials, heißt es im Bekennerschreiben weiter.
Der Staatsschutz ermittelt
Nach dem Brand hatte der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Bereits am Freitag hatten die Ermittler den Verdacht, dass es sich bei dem Feuer um einen Anschlag mit politischem Motiv handeln könnte. Dazu würde das jetzt aufgetauchte Bekennerschreiben passen. Auf Nachfrage von t-online konnte ein Polizeisprecher jedoch noch nicht sagen, inwiefern das Schreiben von den Ermittlern bereits als echt oder unecht eingestuft worden ist.
Gegen den Ausbau der Stadtautobahn A100 gibt es seit Langem Widerstand aus der Bevölkerung sowie Teilen der Berliner Landespolitik.