Erst der Dämpfer, jetzt die Top-Teams: Trotz der Bremen-Pleite will der 1. FC Köln in Stuttgart und gegen Leverkusen „auf Sieg spielen“.
An den Reaktionen und der Lautstärke der Südkurve war nach dem 0:1 gegen Werder Bremen mal wieder nicht zu erkennen, dass der 1. FC Köln eben ein wichtiges Bundesliga-Spiel verloren hatte. Die Fans sangen auch für ihre besiegten Geißböcke. Das Motto: Es muss weitergehen.
Wirklich Spaß macht der Blick nach vorn allerdings nicht. Mit dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart und dem anschließenden Nachbarschaftsduell mit Bayer Leverkusen warten nun Aufgaben, bei denen ein Erfolg des FC einer faustdicken Überraschung, wenn nicht gar einer Sensation gleichkäme.
Kainz: „Immer schwierige Wochen“
Der VfB holte aus den jüngsten vier Partien perfekte zwölf Punkte, schoss dabei 13 Tore. Und Leverkusen ist in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch ungeschlagen. Timo Schultz kündigt trotzdem an: „Wir werden auch die nächsten beiden Spiele so angehen, dass wir auf Sieg spielen.“
Dem FC-Trainer bleibt nur die Flucht nach vorn. Vor der Länderspielpause im März treten die Kölner zudem noch zum Derby in Mönchengladbach und zu Hause gegen den Champions-League-Achtelfinalisten RB Leipzig an. Es sind, gerade nach dem Dämpfer gegen Bremen, die wohl härtesten Wochen der Saison – in denen der FC vor allem den Tabellen-Siebzehnten Mainz in Schach halten muss.
„Es sind immer schwierige Wochen in der Situation, in der wir sind“, meint Kapitän Florian Kainz und kündigt vor der samstäglichen Reise ins Schwabenland an: „Wir werden da nicht hinfahren und Angst haben.“ Marvin Schwäbe meint sogar: „Grundsätzlich muss man sagen, dass wir gegen jeden Gegner irgendwo unsere Chancen hatten.“
FC ohne Mut und Überzeugung trotz Aufwärtstrend
Dies ist eine ebenso mutige Aussage wie jene von Schultz: „Ich bin der Überzeugung, dass wir jedes Spiel gewinnen können – egal, gegen welchen Gegner.“ Die Tabelle vermittelt bekanntlich etwas anderes. Doch der Kölner Trainer hofft, dass sein Team als Außenseiter befreiter aufspielt: „Vielleicht tut es der Mannschaft ganz gut, dass sie als Underdog in diese Spiele geht. Und nicht wie gegen Bremen, wo gefühlt alle erwartet haben, dass die Punkte unbedingt hier bleiben müssen – gegen einen Gegner, der nach dem Winter wirklich eine sehr gute Rolle gespielt hat.“
Rätselhaft ist, dass eigentlich auch der FC zuletzt eine bessere Rolle gespielt hatte und erstmals seit Mai 2023 dreimal ungeschlagen geblieben war, doch gegen Bremen so gar nicht an seinen Aufwärtstrend anknüpfen konnte. Schultz fehlten unter anderem „der Mut und die Überzeugung“. Warum? Das sei eine „gute Frage“. Der 46-Jährige weiß selbst keinen Rat.
Umso mutiger sind allerdings seine Kampfansagen an Stuttgart und Leverkusen: „Wir haben eine lange Woche Zeit, um uns darauf vorzubereiten, und werden uns sicherlich einen Plan zurechtlegen, damit wir in den beiden Spielen konkurrenzfähig sind.“
Verzichten muss Schultz zunächst weiterhin auf Faride Alidou, der sich vor dem Heimspiel gegen Bremen krankheitsbedingt abgemeldet hatte. Der FC hofft auf eine Rückkehr im Laufe der Trainingswoche, die mit einer Doppelschicht am Dienstag weitergeht, bevor Schultz den Mittwoch freigibt.