Bis hierhin hat Flick die Erwartungen ohnehin voll erfüllt. Ähnlich wie Kompany in München gewann der 59-Jährige die Gunst der Fans, Verantwortlichen und Spieler mit begeisterndem Offensivfußball schnell für sich. Mit bereits 33 Treffern schoss seine Mannschaft in Spanien die mit Abstand meisten Tore – und schon zwölf mehr als Real.
Viele Beobachter fühlen sich bereits an seinen berauschenden Start als Bayern-Trainer erinnert. Auf dem Weg zum Champions-League-Triumph räumte Flick mit den Münchnern im Viertelfinale damals übrigens auch den FC Barcelona aus dem Weg. Mit einem denkwürdigen 8:2-Sieg gab Flick sozusagen schon sein Bewerbungsschreiben bei Barça ab und brachte sich damit vor allem bei Präsident Joan Laporta nachhaltig in Erinnerung.
Der verriet kürzlich, dass er Flick eigentlich schon im Sommer 2021 als Trainer nach Spanien lotsen wollte. Weil der aber bereits beim DFB im Wort stand, klappte das nicht. Dafür nun aber drei Jahre später. Dass die Dimensionen des FC Barcelona als Weltklub, die in München nochmal deutlich übertreffen, spürte Flick von Beginn an.
Genauso, wie die Verantwortlichen des Klubs diese verstehen und damit umgehen. Laporta bahnte den Deal an, indem er Flick einen handschriftlichen Brief schickte. Darin erläuterte der 62-Jährige ihm, was es bedeutet, Trainer des FC Barcelona zu sein, die Werte des Klubs und seine persönlichen Beweggründe, warum er ihn als Chefcoach wollte.
Flick war davon beeindruckt und überraschte Laporta umgekehrt damit, wie sehr er all das bereits verinnerlicht hatte. Kein Wunder, schließlich ist der FC Barcelona schon sehr lange einer seiner Traumklubs. „Für ihn gab es immer die drei Bs: Bammental, Bayern München, Barcelona“, sagt jemand, der ihn seit vielen Jahren gut kennt, mit einem Augenzwinkern. Als Flick vor vielen Jahren noch sein Sportgeschäft in Bammental betrieb, wo er beim FC Victoria auch seine Trainerkarriere startete, bekam er mal eine Einladung vom FC Barcelona.