Nach dem 4:0-Sieg des FC Bayern in Ulm äußert sich Matchwinner Thomas Müller auch zu dem ausgebooteten Leon Goretzka. Dabei wird er deutlich.
Aus Ulm berichtet Julian Buhl
Aber natürlich wurde der Vizekapitän da auch von dem Thema eingeholt, das den Pflichtspielauftakt des Rekordmeisters überlagerte: Die Zukunft von Teamkollege Leon Goretzka, der von Chefcoach Vincent Kompany nicht im Kader berücksichtigt worden war. In der Mixed Zone des Donaustadions in Ulm setzte ein Reporter also zu der Frage an, die kommen musste: Wie er das wahrnehme, wenn ein solch verdienter Spieler so langsam aber sicher… Es hätte wohl noch folgen sollen: beim FC Bayern verabschiedet wird. Müller hatte aber schon genug gehört und grätschte verbal dazwischen.
„In der Wortwahl müssen wir ein bisschen aufpassen“, sagte er. Und wie würde er es formulieren? „Er war heute nicht im Kader. Er hat keine einfache Situation gerade und trainiert aber trotzdem wirklich exzellent, das muss man ganz klar herausstellen“, sagte Müller. „Und trotzdem: Wenn du dir den Kader anschaust und dann die Entscheidungen des Trainers und des Vereins miteinbeziehst, dann gibt es immer wieder Härtefälle.“
Müller weiter: „Aber das ist eben, was unsere Jungs aktuell auszeichnet, dass sich keiner hängen lässt.“ Was in den nächsten Tagen und Wochen noch passiere, das werde man sehen. „Aber“, so Müller: „Leon ist einer von uns. Ich glaube, er zeigt uns als Spieler, wie wichtig wir ihm sind, und das ist gegenseitig genauso da.“
Tröstende Worte, die Goretzka nach dem nächsten Rückschlag, den er mit der Nichtnominierung für das Pokalspiel verkraften musste, guttun dürften. Berichten zufolge soll dem 29-Jährigen bereits mitgeteilt worden sein, dass er sich einen neuen Verein suchen kann. Unter anderem Atlético Madrid (laut „Bild“) und die SSC Neapel (laut „Süddeutscher Zeitung“) sollen an Goretzka interessiert sein. Goretzka selbst beschäftigt sich nach t-online-Informationen allerdings nicht mit einem Wechsel und will um seinen Platz kämpfen. Sein Vertrag in München läuft noch bis 2026.