Das mit Spannung erwartete Topspiel in Wolfsburg hat der FC Bayern klar für sich entschieden. Die Gastgeberinnen erlebten ein Debakel.
Die Fußballerinnen von Bayern München sind mit einem Statement-Sieg beim Dauerrivalen VfL Wolfsburg weiter unaufhaltsam Richtung Titelverteidigung gestürmt. Der Spitzenreiter fertigte im Bundesliga-Gipfeltreffen den Verfolger aus Niedersachsen mit 4:0 (0:0) ab und baute seinen Vorsprung auf sieben Punkte aus.
Die Ex-Wolfsburgerin Pernille Harder (48.), die Nationalspielerinnen Klara Bühl (57.) und Lea Schüller (76.) sowie Georgia Stanway (87.) sorgten vor 24.437 Fans in der VW-Arena für den ersten Münchner Sieg in Wolfsburg seit mehr als 15 Jahren. Bayern ist damit saisonübergreifend nun seit 34 Ligaspielen ungeschlagen.
Der VfL hingegen, der verletzungsbedingt auf DFB-Kapitänin Alexandra Popp verzichten musste, kann sich nach der zweiten Niederlage in Folge kaum noch Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. In den fünf noch ausstehenden Partien sind die Pokalsiegerinnen zum Siegen verdammt und zugleich auf Patzer des Konkurrenten angewiesen.
So lief das Spiel
„Wir wissen, dass wir mit einem Sieg nochmal Druck ausüben können und Bayern unseren Atem spüren lassen können“, hatte VfL-Trainer Tommy Stroot vor der Partie gesagt. Pünktlich zum Spitzenspiel hatte sich im Gegensatz zu Popp Toptorjägerin Ewa Pajor nach Knieproblemen wieder fit gemeldet und stand ebenso in der Startformation wie Nationalspielerin Lena Oberdorf, die im Februar mit ihrem angekündigten Sommer-Wechsel zu den Bayern für Aufsehen gesorgt hatte.
FCB-Trainer Alexander Straus hatte trotz der komfortablen Ausgangslage seiner Mannschaft vor dem Gegner gewarnt: „Sie werden sehr viel attackieren und den Ball haben wollen, darauf bereiten wir uns vor.“ Vor den Augen von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch und DFB-Sportdirektorin Nia Künzer gelang jedoch den Gästen der erste gefährliche Vorstoß, Nationalspielerin Giulia Gwinn traf jedoch die Latte (4.).
Bayern hatte in der Anfangsphase etwas mehr vom Spiel, Wolfsburg verpasste nach einem Konter jedoch die Riesenchance zur Führung. Sveindis Jonsdottir kam frei vor Bayern-Keeperin Maria Luisa Grohs zum Abschluss, setzte den Schuss aber am Tor vorbei (13.).
Bitter für den VfL: Mitten in der Druckphase der Gastgeberinnen blieb Marina Hegering ohne Fremdeinwirkung mit einer Wadenverletzung liegen. Für die Abwehrspielerin kam in der 24. Spielminute Nuria Rabano. Beide Teams kamen immer wieder zu Chancen, auf beiden Seiten fehlte jedoch die letzte Konsequenz.
Das änderte sich nach der Pause. Bei einem Konter schickte Bühl mit einem langen Pass Harder Richtung Wolfsburger Tor, die Dänin traf zur Führung. Wenig später war Vorlagengeberin Bühl selbst mit einer scharf geschossenen Ecke erfolgreich, Schüller machte nach Vorarbeit von Harder bereits alles klar.
VfL Wolfsburg : FC Bayern München 0:4 (0:0)
Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker
90. Minute: Und das Spiel ist aus! Die Wolfsburgerinnen kassieren eine bittere Abreibung.
87. Minute: Jetzt wird es richtig bitter für Wolfsburg, das 0:4! Niemand greift Stanway an, die durch das Mittelfeld spazieren kann und kurz vor der Strafraumgrenze abzieht. Kathy Hendrich fälscht den Ball unhaltbar für Frohms ab. Ein Debakel für die Gastgeberinnen.
80. Minute: Volle Kontrolle der Bayern, das Ding ist durch. Wolfsburg gelangt nichts mehr.
76. Minute: Die Entscheidung! Bühl bedient nach einem Abschluss Harder, die viel zu viel Platz bekommt und einen genialen Schnittstellenpass auf Schüller spielt. Die Nationalstürmerin bleibt eiskalt und versenkt den Ball rechts unten. Das war’s wohl.
72. Minute: Jonsdottir will einen Elfmeter, aber den bekommt sie berechtigterweise nicht.
65. Minute: Stanway meckert zu viel – und sieht zu ihrem Unverständnis die Gelbe Karte.
63. Minute: Wolfsburg bekommt nicht wirklich einen Fuß in dieses Spiel. Zaghafte Bemühungen gibt es, aber wirklich gefährlich wird es bislang nicht.
57. Minute: Und da ist das 2:0 für den FC Bayern! Bühl schlägt eine Ecke scharf in den Sechzehner, wo Damjanovic Frohms irritiert, die dadurch nicht mehr an den Ball kommt. Eine direkt verwandelte Ecke der Nationalspielerin, für Wolfsburg wird es nun sehr eng.