Sorgerechtsstreit eskaliert
Falsche Kinderpornografie-Vorwürfe gegen Christina Blocks Ex
19.08.2024 – 18:45 UhrLesedauer: 5 Min.
Die Steakhaus-Erbin Christina Block und ihr Ex-Mann, Stephan Hensel, liefern sich einen Sorgerechtsstreit um ihre zwei jüngsten Kinder. Dieser eskaliert erneut.
Der jahrelange Sorgerechtsstreit zwischen der Hamburger Unternehmerin und Steakhouse-Erbin Christina Block und ihrem Ex-Mann, Stephan Hensel, hat ein neues Niveau erreicht: Dabei geht es unter anderem um den Besitz von Missbrauchsdarstellungen von Kindern, der dem deutschen Moderator und Fotograf offenbar angelastet werden soll.
Das frühere Paar hat insgesamt vier gemeinsame Kinder. Im Mittelpunkt des Sorgerechtsstreits stehen der zehnjährige Theodor und die 13-jährige Klara.
Wie „Zeit Online“ berichtet, erschien Christina Block im vergangenen Oktober mit einem Stapel Unterlagen bei der Polizei in Hamburg, um gegen ihren Ex-Mann und dessen Familienrechtsanwalt Strafanzeige zu erstatten. Der Vorwurf: Beide sollen Material besitzen, das den sexuellen Missbrauch von Kindern darstellt. Die mitgebrachten Dokumente sollten das belegen.

Die Unterlagen, die Block am 6. Oktober bei der Polizei vorgelegt hat, enthielten demnach Rechercheergebnisse, die sie zuvor angeblich von einer IT-Firma erhalten hatte. Sie selbst habe das Unternehmen beauftragt, digitale Sicherheitslücken im Unternehmen Block zu finden, behauptete die Gastronomin bei der Polizei. Wie dieses Unternehmen an Bild- und Textmaterial mit sexuellen Darstellungen von Kindern gekommen ist, konnte die vierfache Mutter der Behörde offenbar nicht erklären.
Auf die Frage eines Beamten, was Hensel mit der Sicherheit der Steakhaus-Kette „Block House“ zu tun hat, habe die 51-Jährige laut Polizeibericht geantwortet, dass der Name ihres Ex-Mannes aufgrund des Sorgerechtsstreits immer wieder mit ihrem eigenen Namen und dem ihres Unternehmens in Verbindung gebracht werde.
Aus dem mitgebrachten Material habe sich dann der Vorwurf ergeben, dass Hensels Haus auf Sylt in bestimmten Internetforen als eine Art Bordell für den sexuellen Missbrauch von Kindern zur Verfügung gestellt würde, heißt es bei „Zeit Online“ weiter. Das Anwesen wurde dem 50-Jährigen bei der Scheidung von Christina Block zugesprochen.
Die angeblichen Beweise ließ Block auf einem USB-Stick bei der Polizei. Doch der zuständige Kriminalhauptkommissar wunderte sich darüber, dass eine Firma, die die IT-Sicherheit der Steakhaus-Kette prüfen sollte, auf Daten gestoßen sei, die Hensels angebliche Beteiligung und finanzielle Bereicherung am Missbrauch von Kindern belegen sollten.

Doch offenbar sollte nicht nur Hensel in die Nähe dieses Verdachts gerückt werden. Auch die Glaubwürdigkeit seines Anwalts, der ihn in dem Sorgerechtsfall vertritt, wurde mit ähnlichen Anschuldigungen geschädigt: Im Juli 2023 ging eine anonyme Anzeige beim Bundeskriminalamt und beim Hamburger Landeskriminalamt ein. Darin wurde behauptet, der vermeintlich pädophile Jurist sei in einschlägigen Internetforen unterwegs und suche dort nach minderjährigen Jungen. Als Beweise sollten mehrere Screenshots herhalten. Doch dabei blieb es nicht.
Mit den Vorwürfen wurde der auf Familienrecht spezialisierte Anwalt schließlich auch persönlich konfrontiert. Außerdem schickte jemand eine E-Mail an seine Rechtsanwaltskollegen in der Kanzlei. Die Forderung darin: den angeblich straftätigen Rechtsanwalt aus der Sozietät zu entfernen. Passiere dies nicht, müssten auch die Mandanten über das Verhalten des Juristen informiert werden.
Eine Prüfung der Staatsanwaltschaft ergab schließlich, dass die Anschuldigungen gegen den Juristen nicht einmal ansatzweise zutrafen, weshalb es auch nicht zu einem Ermittlungsverfahren kam. Der zuständige Oberstaatsanwalt war sich sogar sicher, dass eine unbekannte Person alles inszeniert hatte, um dem Anwalt zu schaden, berichtet auch „Bild“. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen falscher Verdächtigung gegen unbekannt eingeleitet. Doch es geht noch weiter.
