Immer wieder fallen Kunden auf falsche Onlineshops herein. Ärgerlich vor allem, wenn es um teure Artikel wie Fahrräder und E-Bikes geht. So enttarnen Sie Fakes.
Da taucht es plötzlich im Internetshop auf, das Traumfahrrad zum Schnäppchenpreis – oder besonders günstige Zubehörteile. Schnell bestellt, das Geld überwiesen – und dann kommt nichts mehr. Am Versandstatus ändert sich nichts, die Lieferung bleibt aus, der Shopbetreiber meldet sich nicht zurück. Das Geld ist weg. Und das kann besonders im Fall von teuren E-Bikes richtig ärgerlich sein.
Immer wieder passiert es, dass Menschen im Netz auf gefälschte Fahrradshops hereinfallen, sogenannte Fake Shops. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt: Derzeit gibt es regelmäßig Hinweise auf solche Portale.
Diese Fake-Shops sollten Sie meiden
Zuletzt wurden unter anderen die Adressen eradprofi.com, gravelbikede.com, fahrradmeierigm.com, und bikeboys- onlineshop.net gemeldet und von der Verbraucherzentrale Hamburg als dubios eingestuft.
Der Pressedienst Fahrrad (pd-f) hat Tipps zusammengestellt, wie Sie nicht auf Betrüger hereinfallen:
1. Prüfen Sie das Angebot des Onlineshops
Sind die Preise in dem Shop deutlich unter der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) und finden sich ausschließlich extreme Schnäppchen? Dann sollten Sie misstrauisch werden.
Genauso sollte es Ihnen merkwürdig vorkommen, wenn ein Onlineshop plötzlich Fahrradprodukte im Angebot hat, obwohl vorher ganz andere Produkte gelistet waren. Wenn Sie ein komisches Gefühl haben, lassen Sie besser die Finger von dem Angebot.
2. Verkauft der Hersteller wirklich Produkte an Kunden?
Um seriöser zu wirken, kopieren manche Fake Shops die Webseiten von Unternehmen. Doch im Fahrradbereich gibt es viele Hersteller, die gar nicht an Endkunden verkaufen. Das sind vor allem Unternehmen, die nur einzelne Komponenten für Fahrräder verkaufen. Einige Unternehmen verkaufen ihre Produkte außerdem nur über autorisierte Fachhändler, wie etwa der Beleuchtungshersteller Busch&Müller.
3. Impressum suchen
Wenn Sie den Onlineshop nicht kennen, checken Sie das Impressum: Händler sind verpflichtet, Ihre Daten anzugeben. Können Sie kein Impressum finden: Finger weg! Wenn es eins gibt: Prüfen Sie die Adresse (zum Beispiel per Google Maps) und ob sich der Händler wirklich an der angegebenen Adresse befindet.
4. Probeanruf
Eine Telefonnummer im Impressum ist zwar keine Pflicht, kann aber dabei helfen, die Seriosität des Händlers zu ermitteln. Rufen Sie testweise an. Wenn die Nummer ins Leere führt, gilt auch hier: Besser nichts kaufen. Gibt es keine Telefonnummer, so muss die Webseite zumindest eine andere Kontaktmöglichkeit wie etwa ein Formular zur Verfügung stellen.
5. Handelsregisternummer prüfen
Im Impressum muss ein Onlinehändler die Handelsregisternummer zusammen mit der Angabe zum Registergericht angeben. Damit können Sie prüfen, ob das Unternehmen existiert (den Link finden Sie hier). Finden Sie die Nummer nicht oder ist sie falsch, sehen Sie vom Kauf ab.
6. Die Zahlungsmethoden
Einen Fake Shop erkennt man in vielen Fällen daran, welche Zahlungsmethoden angeboten werden. Ist Vorkasse die einzige Zahlungsoption? Bestellen Sie hier besser nicht. Ebenfalls verdächtig: Eine ausländische IBAN oder die Aufforderung, das Geld per Western Union oder andere Institute einzuzahlen.
7. AGBs überprüfen
Etwas aufwendiger, im Zweifelsfall aber ein guter Indikator, um falsche Internetshops zu enttarnen: Prüfen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Sind dieselben Zahlungsmethoden wie im Shop angegeben? Gibt es auffällige Abweichungen im Angebot oder klingen andere Passagen unpassend? Dann kann es sein, dass die Angaben von einem anderen Onlineshop zusammenkopiert wurden.
8. Bewertungen durchlesen
Was sagen andere Kunden über den Anbieter? Das können Sie bei verschiedenen Bewertungsportalen oder per Google herausfinden. Gibt es gar keine Einträge? Ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt.
Aber auch eine Reihe von ausschließlichen Fünf-Sterne-Bewertungen, die innerhalb eines kurzen Zeitraums abgegeben wurden, kann ein Indiz sein: Gut möglich, dass die Bewertungen gekauft sind und/oder dass der Shop noch nicht lange existiert. Denn: Es gibt immer Kunden, die unzufrieden sind und dies im Internet deutlich machen.
9 . Angebliche Qualitätssiegel überprüfen
Viele Shops werben mit Gütesiegeln, um ihre Glaubwürdigkeit zu betonen. Doch auch die können gefälscht sein. Prüfen Sie auf den Seiten der jeweiligen Anbieter, ob der Onlineshop tatsächlich dort gelistet ist. Anbieter wie „trustedshops“ haben eine Suchfunktion, mit der Sie dies bequem erledigen können.
10. Im Ernstfall: Polizei benachrichtigen
Wenn Sie doch auf einen Fake Shop hereingefallen sind, erstatten Sie auf alle Fälle Anzeige bei der Polizei. Dass Sie Ihr Geld zurückbekommen, ist nicht garantiert – aber Sie tragen dazu bei, dass nicht noch mehr Menschen betrogen werden.