Am Wochenende wurden pyrotechnische Gegenstände in drei verschiedenen Wohnhäusern gezündet. Spezialisten sichern Spuren.
In der Nacht zu Sonntag, 30. Juni, ist es erneut zu Zündungen von mutmaßlich pyrotechnischen Gegenständen im Eingangsbereich zweier Wohnhäuser gekommen. Betroffen waren die Stadtteile Mülheim und Buchheim. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist dabei niemand verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die Eingangstüren sowie mehrere Scheiben der Mehrfamilienhäuser sind durch die Detonationen aber stark beschädigt worden.
Ersten Erkenntnissen zufolge hatten Anwohner gegen 3.25 Uhr in der Holweider Straße einen lauten Knall wahrgenommen und die Polizei gerufen. Etwa fünf Minuten später meldeten Anwohner aus der Wichheimer Straße ebenfalls ein lautes Knallgeräusch. Spezialisten sicherten in den frühen Morgenstunden an beiden Tatorten Spuren und befragten Zeugen.
Auf der Plattform „Reddit“ wurden Fotos geteilt, die das Ausmaß der Zerstörung zeigen. Durch die Explosionen wurde eine Tür aus der Verankerung gesprengt, auch die Briefkästen eines der Wohnhäuser wurden beschädigt. Auf dem Gehweg liegen Scherben, im Hausflur Trümmerteile.
Nach bisherigen Erkenntnissen und einer ersten Auswertung von sichergestelltem Spurenmaterial wird von pyrotechnischen Gegenständen ausgegangen. Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe prüfen Ermittler einen Zusammenhang mit dem ähnlichen Vorfall in der Nacht zu Samstag, 29. Juni, in der Keupstraße, ebenfalls im Stadtteil Mülheim.
Auch hier sind pyrotechnische Gegenstände explodiert, haben die Fensterscheiben und die Eingangstür eines Wohnhauses stark beschädigt. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. In der Keupstraße hatten die beiden rechtsradikalen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 9. Juni 2004 eine mit Nägeln gefüllte Bombe gezündet. Die diesjährige Gedenkveranstaltung musste unterbrochen werden, da ein Sprengstoffspürhund angeschlagen hatte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Aktuell lägen jedoch keine Hinweise darauf vor, dass die neuerlichen Explosionen politische Hintergründe haben, erklärte die Polizei. Auch Bezüge zum Rockermilieu ließen sich ersten Erkenntnissen nach nicht ziehen.