Der ehemalige Hurrikan Kirk zieht als schwerer Tropensturm über Köln und die Region hinweg. Der DWD warnt vor Starkregen und Unwettern.
Der ehemalige Hurrikan Kirk trifft als starker Tropensturm ab Mittwoch (9. Oktober) Köln und die Region. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor „Unwettern und ergiebigem Dauerregen“ und hat seine zweithöchste Unwetterwarnstufe für weite Teile Nordrhein-Westfalens ausgerufen. Es drohen in 24 Stunden teils mehr als 80 Liter Regen pro Quadratmeter.
Bereits ab dem Mittwochvormittag kommt es zu ersten Regenfällen und kleineren Schauern, besonders heftig wird es laut DWD in der Nacht zum Donnerstag. Einzelne Wettermodelle sehen in Teilen von NRW und vor allem in der Eifel mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden. Hinzu kommen starke Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h.
Hurrikan Kirk, der über dem Atlantik Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 km/h erreicht hat, zieht im Gegensatz zum parallel wütenden Hurrikan Milton nicht Richtung USA, sondern an die europäische Westküste. Als außertropisches Tief erreicht der Sturm ab Mittwoch Deutschland, Nordrhein-Westfalen trifft es dabei am stärksten.
Der DWD rechnet örtlich mit 50 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter, für Köln sind laut dem Wettermodell ICON zwischen 50 und 60 Liter bis zum Donnerstagabend vorhergesagt. Vereinzelt kann es zu Überschwemmungen kommen, durch umknickende Bäume droht im Bahnverkehr Chaos, auch Stromausfälle werden befürchtet.
In Köln gilt überwiegend die Warnstufe zwei von vier mit einer amtlichen Warnung vor Dauerregen. Ab der Stadtgrenze, unter anderem im Rhein-Erft-Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis, gilt bereits die zweithöchste Warnstufe vor ergiebigem Dauerregen und schweren Unwettern. Die Warnung des DWD gilt zunächst bis Donnerstag, 10 Uhr. Zusätzlich gilt eine Warnung vor Windböen.
In Teilen des Oberbergischen Kreises bei Marienheide erwartet das Schweizer Wettermodell Super HD sogar Regenmengen bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Vor allem in Staulagen oder im Bergland kann es teilweise zu erheblichem Starkregen kommen.
Der Tropensturm zieht von Südwesten aus über Europa, in den vergangenen Tagen hatte Hurrikan Kirk große Unsicherheit bei den Meteorologen in Deutschland verursacht. „Die Zugbahn des Hurrikans ist sehr schwer zu berechnen. Erreicht er zudem unsere Westwindzirkulation, haben Wettermodelle oft Probleme“, sagte ein DWD-Meteorologe t-online.
Erst in den vergangenen Wochen hatte eine schwere Vb-Wetterlage mit 350 Litern Regen pro Quadratmeter Mitteleuropa erreicht. Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel auch in Köln und der Region immer häufiger. „Schon jetzt bilden sich Hurrikans deutlich weiter östlich, als wir es jemals beobachtet haben. Sie haben demnach deutlich mehr Energie, wenn sie nach Europa kommen“, so der DWD weiter.