Energie Cottbus spielt im kommenden Jahr wieder in der 3. Liga. Im Saisonfinale gegen Herthas Nachwuchs holten die Lausitzer souverän drei Punkte.
Energie Cottbus hat es tatsächlich geschafft und ist nach sechs Jahren aufgestiegen. Das Team von Claus-Dieter „Pele“ Wollitz holte am Sonntagnachmittag gegen Hertha II einen souveränen 2:0-Auswärtssieg und hat die Rückkehr in die Drittklassigkeit im Saisonfinale der Regionalliga Nordost damit perfekt gemacht.
Joshua Putze brachte sein Team bereits in der Anfangsphase in Führung (15. Minute). Teamkollege Maximilian Pronichev legte nur wenige Minuten später das Tor zum 2:0 nach (24.). Unmittelbar nach Abpfiff stürmten Tausende Energie-Anhänger den Platz, schraubten die Eckfahnen ab und feierten gemeinsam mit der Mannschaft.
Trainer Claus-Dieter Wollitz bejubelte den Aufstieg gemeinsam mit rund 9.000 mitgereisten Fans im Berliner Jahn-Sportpark von der Tribüne aus. Wollitz hatte in der vergangenen Woche beim 3:3-Remis gegen den FSV Luckenwalde wegen des Verlassens der Coachingzone seine vierte Gelbe Karte kassiert und war für das Saisonfinale gesperrt. Den Antrag des Vereins auf Aufhebung der Sperre und eine entsprechende Ausnahmegenehmigung hatte der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) abgelehnt.
So lief das Spiel
Hunderte Polizisten waren rund um das Spiel im Einsatz. „Vereinzelt kam es zu Freiheitsbeschränkungen, unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigungen und tätlichen Angriffe auf Vollstreckungsbeamte“, sagte Polizeisprecher Martin Halweg der „Berliner Zeitung“. Wie viele Festnahmen es gab, war zunächst unklar.
Putze in der 15. Minute und Pronichev (24.) sorgten schnell für die Cottbuser 2:0-Führung gegen die junge Hertha-Mannschaft. Trotzdem ging Wollitz auf der Tribüne durch ein Wechselbad der Gefühle. „Ich habe eine solche Situation noch nie gehabt, dass ich im entscheidenden Spiel nicht dabei sein kann. Ich konnte seit Tagen nicht schlafen, es ist purer Druck“, berichtete der Energie-Trainer in der Halbzeitpause im rbb. Der Sieg geriet jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. „Nie mehr 4. Liga“, sangen die Energie-Fans schon lange vor dem Schlusspfiff.
In der Tabelle der Regionalliga Nordost setzte sich Energie Cottbus mit 71 Punkten vor dem Greifswalder FC (68) durch. Mit Cottbus schaffte letztlich die konstanteste Mannschaft in der Regionalliga Nordost den Aufstieg.
Auch ohne den seit Oktober verletzten Kapitän Axel Borgmann hatte der einstige Bundesligist mit einer Siegesserie in der entscheidenden Saisonphase die Tabellenführung erobert. In den zurückliegenden acht Spielen gab es sechs Siege und zwei Remis. Darunter waren in den Duellen mit den direkten Aufstiegs-Konkurrenten das 2:1 gegen Greifswald und ein 2:0-Erfolg beim BFC Dynamo.