Evakuierungen an der Aller – Deichriss in Bremen
Aktualisiert am 27.12.2023 – 23:22 UhrLesedauer: 24 Min.
Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen Deutschlands bestehen. In Niedersachsen sorgt das Wasser für eine nie da gewesene „Notlage“ in einem Freizeitpark. Während sich die Lage in manchen Regionen langsam entspannt, bleibt sie in anderen weiter angespannt.
300 Menschen in Winsen evakuiert
23.20 Uhr: Wegen des Aller-Hochwassers müssen in der niedersächsischen Gemeinde Winsen rund 300 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Siedlungen Westohe und Südohe werden noch am Mittwochabend evakuiert, wie der Landkreis Celle mitteilte. Der Wasserstand auf den Straßen sei dort auf rund 40 bis 50 Zentimeter gestiegen, aus Sicherheitsgründen sei daher der Strom abgestellt worden. Als Notunterkunft wird derzeit die Allertalsporthalle in Winsen eingerichtet.
Zudem wurde die Bevölkerung aufgerufen, die Deiche nicht mehr zu betreten. „Sie sind stark aufgeweicht und es besteht die Gefahr des Bruchs“, hieß es.
Fluttore in Dresden errichtet
Katastrophen-Voralarm ausgelöst: Wasseranstieg in Aller und Leine
20.57 Uhr: Im Landkreis Heidekreis ist der Katastrophen-Voralarm ausgelöst worden. Hintergrund sei die angespannte Hochwasserlage in den Samtgemeinden Ahlden, Rethem und Schwarmstedt, teilt die Kreisverwaltung mit. Derzeit sei diese allerdings noch beherrschbar. Obwohl seit der Nacht auf Dienstag an der Oker- und der Innerstetalsperre Wasser abgelassen werde, sei eine Verschlimmerung der Hochwassersituation in den Flüssen Innerste und Oker nicht zu erwarten.
Allerdings würden die Wasserstände in den Unterläufen von Aller, Leine und Oker weiterhin steigen, sodass sich die Hochwassergefährdung verschärfe, heißt es weiter. Es bestehe die Möglichkeit, dass ein Katastrophenfall eintrete. In den Samtgemeinden wurden wegen der angespannten Hochwasserlage örtliche Einsatzleitungen eingerichtet, um die Kräfte vor Ort zu koordinieren. Es seien Kreisfeuerwehrbereitschaften aus den Landkreisen Uelzen, Lüneburg und Harburg angefordert worden. „Sie unterstützen mit mehr als 100 Kräften“, heißt es weiter.
Aktuelle Hochwasserlage im Jerichower Land ernst
20.22 Uhr: Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt (LHW) rechnet aktuell nicht mit Pegelständen der Elbe wie bei den Hochwassern 2002 oder 2013. Die Lage ist nach Angaben der Behörde ernst. „Die Deichertüchtigungen der letzten Jahre erhalten nun ihre Feuertaufe“, sagte Landrat Steffen Burchhardt laut Mitteilung. Er sei sicher, dass die Situation gut beherrschbar und der Schutz der Bevölkerung gewährleistet seien. Auch die noch nicht abgeschlossenen Baumaßnahmen an den Deichen stellten die Einsatzkräfte vor keine gesonderte Herausforderung.
Nach Angaben des Landratsamtes wird die Alarmstufe 2 „sehr wahrscheinlich“ überschritten, Alarmstufe 3 „jedoch aktuell nicht prognostiziert“.
Hochwasser: Deichriss in Lilienthal – Evakuierung
18.58 Uhr: Das Hochwasser wütet in Norddeutschland. In der Nähe von Bremen ist ein Deich gerissen. Dort kann auch die Straßenbahn nicht mehr fahren. Mehr hierzu lesen Sie hier.
Straßensperrung ignoriert: Hochwasser spült Radfahrer weg
17.15 Uhr: Ein Radfahrer ignoriert eine Hochwasser-Straßensperrung, wenig später muss er sich an einem Baum festkrallen und den Notruf wählen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ministerium befürchtet Hochwasser-Verschärfung an Silvester
17.05 Uhr: Die Hochwasser-Lage könnte sich nach Einschätzung des niedersächsischen Innenministeriums am Silvester-Wochenende erneut verschärfen. Das Land werde die Kommunen mit dem Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz und dem Kompetenzzentrum für Großschadenslagen weiterhin unterstützen, versprach Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Mittwoch. Dazu gehöre die Bereitstellung von Fahrzeugen und Geräten oder die Organisation von Sandsäcken aus anderen Bundesländern.
Am Mittwoch habe sich die Situation in den vom Hochwasser betroffenen Regionen weitgehend stabilisiert, teilte das Innenministerium mit. Nach ersten Schätzungen waren rund 100.000 Kräfte in etwa 20.000 Einsätzen unterwegs.