Es ist ein Erfolg über Ländergrenzen hinweg: Ermittler aus mehreren EU-Ländern haben ein Geldwäsche-Netzwerk zerschlagen.
Sicherheitsbehörden mehrerer europäischer Länder ist es gelungen, die Drahtzieher hinter einem internationalen Netzwerk für Geldwäsche in Milliardenhöhe festzusetzen. Wie die europäische Justizbehörde Eurojust am Dienstag mitteilte, stürmten Beamte der italienischen, lettischen und litauischen Polizei mehr als 55 Räumlichkeiten und nahmen 18 Verdächtige, darunter die drei Hauptorganisatoren des Netzwerks, fest.
„Seit 2017 haben die beiden Hauptverdächtigen schätzungsweise zwei Milliarden Euro über ein weltweites Netz von Briefkastenfirmen gewaschen“, erklärte die in Den Haag ansässige Behörde. Einer dritter Festgenommener habe die italienischen Behörden um öffentliche Gelder in zweistelliger Millionenhöhe betrogen.
Kriminelles Geld gewaschen
Die nun Festgenommenen sollen die Geldwäsche im Internet als Dienstleistung für Kriminelle angeboten haben. Laut Eurojust wurde das System 2016 in Litauen von einer in Italien ansässigen Bande eingerichtet. In der Folge wurden damit Erlöse aus einer „Reihe von kriminellen Aktivitäten“ gewaschen, darunter Steuerhinterziehung, Internetbetrug und Drogenhandel. Ein Teil des Geldes sei auch in den Kauf von Immobilien und Luxusautos in Lettland und Litauen geflossen.
Zu dem durch das Netzwerk gewaschenen Geld gehörten laut Eurojust auch 15 Millionen Euro, die von den italienischen Behörden als Prämien für Maßnahmen zur Renovierung und Isolierung nicht existierender Gebäude illegal kassiert worden waren. Die italienische Polizei hatte bereits im Jahr 2021 mit den Ermittlungen begonnen, ein Jahr später schlossen sich auch die litauischen und lettischen Sicherheitsbehörden an. Unterstützt wurden sie dabei von Eurojust und der europäischen Polizeibehörde Europol.
Die schnelle Reaktion der lettischen und litauischen Behörden auf Berichte über verdächtige Transaktionen habe dazu geführt, dass Gelder in Millionenhöhe eingefroren sowie Immobilien und Luxusfahrzeuge sichergestellt werden konnten, teilte Eurojust mit.