Der Jupiter ist nicht nur der größte Planet unseres Sonnensystems, sondern auch Schauplatz einzigartiger Wetterphänomene. Davon gibt es nun neue Aufnahmen.
Auf dem Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems, herrscht Extremwetter. Der Gasriese hat keine feste Oberfläche wie die Erde oder Gesteinsplaneten. Trotzdem gibt es auf dem von der Sonne aus fünften Planet einzigartige Wetterphänomene. Einige davon hat das Hubble-Weltraumteleskop Anfang des Jahres eingefangen.
Die europäische Raumfahrtagentur Esa veröffentlichte nun diese Aufnahmen, die im Rahmen des Outer Planet Atmospheres Legacy Programms (OPAL) entstanden. Wie die Esa auf ihrer Website erklärt, erlauben uns die hochaufgelösten Aufnahmen einen faszinierenden Blick auf die ständig wechselnden Wetterphänomene auf dem Gasriesen.
Der Jupiter ist ein Planet, auf dem immer Sturm herrscht: Es gibt Zyklone und Antizyklone mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 560 Kilometern pro Stunde. Besonders bekannt ist der sogenannte Große Rote Fleck. Dieser riesige Sturm ist groß genug, um theoretisch die Erde zu verschlucken und sticht deutlich in Jupiters Atmosphäre hervor.
Raumsonde liefert ab 2031 noch mehr Informationen über Jupiter
Zusätzlich zum Großen Roten Fleck gibt es auch einen Sturm, der manchmal als „Roter Fleck Junior“ bezeichnet wird. Dieser Antizyklon ist das Ergebnis von Stürmen, die sich in den Jahren 1998 und 2000 vereinigten. Seine Farbe ändert sich immer wieder von Beige bis hin zu Rot. Der Grund für die rote Farbe ist nicht bekannt, aber es könnte sich um chemische Verbindungen aus Schwefel, Phosphor oder anderem Material handeln. Der „Rote Fleck Jr.“ bewegt sich in entgegengesetzter Richtung zum Großen Roten Fleck und passiert ihn etwa alle zwei Jahre.
Neben den Aufnahmen des Jupiters hat Hubble auch Io – einen der galileischen Monde, die den Riesenplaneten umkreisen – aufgenommen. Trotz seiner geringeren Größe handelt es sich um den vulkanisch aktivsten Körper im gesamten Sonnensystem.
Über die Jupiter-Monde könnte es in einigen Jahren noch mehr Informationen geben. Im vergangenen Jahr startete die Raumsonde „Juice“ ins Weltall und nahm Kurs auf den Gasriesen, den sie etwa im Jahr 2031 erreichen soll. „Juice“ wird rund sechs Milliarden Kilometer zurücklegen und nach der Ankunft vor allem die größeren Monde untersuchen.