Jetzt steht es fest: Die europäische Trägerrakete „Ariane 6“ soll am 9. Juli zum ersten Mal ins All fliegen. Für Europas Raumfahrt hängt viel von dem Start ab.
Das Geheimnis ist gelüftet: Am 9. Juli soll die neue europäische Trägerrakete „Ariane 6“ zum ersten Mal ins Weltall fliegen – etwa vier Jahre später als ursprünglich geplant. Wie die europäische Raumfahrtagentur Esa mitteilte, soll es an dem Tag den ersten Startversuch vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus geben.
„Die Ariane 6 markiert eine neue Ära der autonomen, vielseitigen europäischen Raumfahrt“, sagte Esa-Chef Josef Aschbacher. Mit dem Start der Rakete werde Europa seinen unabhängigen Zugang zum Weltraum wiederherstellen.
Die „Ariane 6“ ist das Nachfolgemodell der „Ariane 5“, die von 1996 bis Sommer 2023 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin.
Die neue Rakete soll Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen. Bereits jetzt gibt es Aufträge für 30 Flüge mit der Rakete, wie es von der Esa hieß. Noch vor Jahresende soll demnach der erste kommerzielle Flug einer „Ariane 6“ ins All gehen. Die „Ariane 6“ werde „den Weg für den kommerziellen Betrieb und einen bedeutenden Hochlauf in den nächsten zwei Jahren ebnen“, sagte Arianegroup-Chef Martin Sion.
Die Esa plant, die „Ariane 6“, die ursprünglich schon 2020 in den Weltraum fliegen sollte, mindestens bis Mitte der 2030er-Jahre zu nutzen. Die Oberstufe der Rakete wurde im Bremer Werk des Raumfahrtkonzerns Arianegroup montiert.
Die Hauptstufe wird im französischen Ort Les Mureaux gebaut. Der Zentralkörper und die Nutzlasten für den ersten Flug sind bereits in Kourou. „Wir sind voll und ganz auf den Abschluss der allerletzten Schritte fokussiert“, sagte Sion.
Der Start der „Ariane 6“ ist für Europas Raumfahrt immens wichtig, weil sie Europa einen eigenen Zugang zum Weltraum ermöglicht. Die letzte „Ariane 5“ hob im vergangenen Juli in den Weltraum ab. Seitdem hat die Esa keine eigenen Mittel mehr, um große Satelliten ins All zu bringen.