Seit 2008 empfängt Markus Lanz in seiner Talkshow prominente Gäste und spricht über aktuelle Themen. Jetzt deutet er an, dass es damit nicht ewig weitergehen kann.
Dreimal die Woche führt Markus Lanz durch seine gleichnamige Talkshow. Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag empfängt er Gäste aus sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens. Thematisch kann es dabei um politisch Aktuelles oder gesellschaftlich Relevantes gehen.
Im vergangenen Jahr erreichte die ZDF-Show durchschnittlich 1,56 Millionen Zuschauer, das entspricht einem Marktanteil von 14,3 Prozent. Damit lagen die 137 Ausgaben von 2023 unter den Durchschnittswerten des Vorjahres: 2022 wurde ein Marktanteil von 15,3 Prozent verzeichnet. Ein leichter Abwärtstrend, über den sich auch der Moderator Gedanken macht.
Markus Lanz betrachtet Fernsehen als etwas „Flüchtiges“
Im Podcast „Hotel Matze“ spricht Markus Lanz mit Autor Matze Hielscher über seine Karriere. Er weiß, dass Erfolg im Fernsehen mit Vorsicht zu genießen ist. „Das ist so etwas wahnsinnig Flüchtiges. Da muss so viel zusammen kommen. Das Format muss passen, der Sender muss irgendwie passen“, erklärt der 54-Jährige. Er ist dankbar, dass er mit dem ZDF einen Partner gefunden hat, der für seine Sendung den adäquaten Rahmen schafft: „Wenn ich bei RTLzwei sitzen würde, würde das wahrscheinlich keiner gucken, würde keinen interessieren.“
Darüber hinaus erläutert Markus Lanz, dass eine TV-Show auch immer vom aktuellen Zeitgeist lebe. „Die Nullerjahre, auch die Zehnerjahre: Was waren das für entspannte, glückliche Zeiten so aus heutiger Sicht? Da war dann eben Mario Barth gefragt, da musste es einfach lustig sein“, erinnert sich der Journalist. Mittlerweile habe sich die Stimmung verändert: Politische Themen beherrschen den gesellschaftlichen Diskurs – diese greift Lanz in seiner Talkshow auf.
In den vergangenen Ausgaben ging es unter anderem um die Haltung der NATO im Russland-Ukraine-Krieg, um die Schuldenbremse und den deutschen Wohlstand sowie die Klimaschutzmaßnahmen der Ampel-Regierung. Da das aktuelle Weltgeschehen auch den Zuschauern Sorgen bereite, bestünde laut Lanz ein großes Interesse an TV-Debatten.
„Okay, bitte mach ihn einfach weg“
Markus Lanz ist sich bewusst, dass sich die Zeiten auch wieder ändern können: „Ich mache mir überhaupt keine Illusionen: Es kommt der Tag, da kann man meine Visage nicht mehr sehen. Und da werden die Leute sagen: ‚Okay, bitte mach ihn einfach weg.‘ Und es wäre gut, wenn ich es schaffen würde, vorher schon durch die Tür zu sein“, so Lanz.
Wann sich dieser Moment ereignen wird, kann er nicht abschätzen. „Vielleicht ist es schon nächste Woche so weit“, stellt er fest. Wann immer es dazu kommen wird, möchte er die Situation aber nicht persönlich nehmen: „Es geht ja nie um dich. Es geht um deine Funktion, zu einer ganz bestimmten Zeit, auf einem ganz bestimmten Sendeplatz.“