Unwetter im Ahrtal
„Es ist schon wieder passiert“
Aktualisiert am 03.05.2024 – 11:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Schwere Unwetter sind über Deutschland gezogen. Dabei waren auch Teile des Ahrtals betroffen. Das sagen die Menschen vor Ort zur Lage.
Hagel in Nordrhein-Westfalen, Überflutung in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern: Nach den sommerlichen Temperaturen am 1. Mai zeigte sich das Wetter am Donnerstag von seiner ruppigen Seite. Betroffen war auch der Landkreis Ahrweiler – der südlichste Teil des Ahrtals.
Dort weckten die Wassermassen böse Erinnerungen an die Flutkatastrophe von 2021, auch wenn das Unwetter diesmal weitaus glimpflicher ablief. 300-mal mussten Einsatzkräfte in der Region am Donnerstag ausrücken. Verletzt wurde diesmal jedoch niemand, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte – es blieb bei vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet.
Doch wie fühlen sich die vor Ort lebenden Menschen? t-online gibt Ihnen einen Überblick.
Erinnerungen an 2021 werden wach
Aus dem Ort Mayschoß im Landkreis Ahrweiler gibt ein Facebook-Nutzer am Freitagmorgen Entwarnung: „Kein Hochwasserproblem“, schreibt er in einem Beitrag. Zum Teil sei zwar Wasser in die Keller gelaufen. Doch das Helfer-Netzwerk funktioniere sehr gut. „Hysterische Vergleiche mit 2021 sind nicht angebracht.“
Erfreut zeigen sich die Betreiber der Bäckerei und Konditorei Schmitz trotzdem nicht: „Es ist schon wieder passiert …“, schreiben Sie auf ihrer Facebook-Seite. „Vielen Dank an alle Helfer, Feuerwehr Ahrweiler, Freunde, Nachbarn und Familie. […] Unfassbar unser Zusammenhalt.“ Man habe die Hoffnung, „dass jetzt nicht mehr so viel kommt“.
Eine Nutzerin aus Remagen gibt für ihren Ort Entwarnung. Im wenige Kilometer entfernten Sinzig „sieht es echt heftig aus“. Auch bei ihr werden Erinnerungen an die schlimme Flut vor einigen Jahren wach. „Hoffen wir, dass sich das Hochwasser von 2021 nicht wiederholt.“
Video | Unwetter wüten über Deutschland
Quelle: dpa
Andere bieten in den sozialen Netzwerken ihre Hilfe an, etwa durch Trockner und Pumpen für die vollgelaufenen Keller. Ein weiter Nutzer sieht in den im Vergleich harmlosen Folgen des Unwetters auch die gute Vorbereitung der Kreisverwaltung Ahrweiler bestätigt.
„Gestern konnte jeder einzelne Mensch hier im Ahrtal sehr genau beobachten, wo der Unterschied zwischen nahezu komplett unbeschulten und gut vorbereiteten Kräften in einer Einsatzlage liegt“, schreibt er. Die Kreisverwaltung Ahrweiler habe „ihre Hausaufgaben in den vergangenen bald drei Jahren gemacht!“ Er schränkt aber auch ein, „dass in einer Lage von deutlich größerer Dimension ein Kreis überfordert sein muss“.