Fabrikbrand in Lichterfelde
„Es besteht die Gefahr, dass sich Blausäure in den Rauch mischt“
Aktualisiert am 03.05.2024 – 16:54 UhrLesedauer: 1 Min.
Beim Brand im Technikraum einer Metallfabrik gerieten Chemikalien in Brand. In den Hallen waren unter anderem Schwefelsäure und Kupfercyanid gelagert.
Am Freitagvormittag ist in einem Betrieb für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde ein Feuer ausgebrochen. Dabei gerieten Chemikalien in Brand, wodurch giftige Rauchgase freigesetzt wurden. Laut einer Warnmeldung der Feuerwehr besteht „extreme Gefahr“. Die Rauchwolke zieht aktuell in nördlicher Richtung über Berlin.
Bei dem Unternehmen handelt es sich um die „Diehl Metal Applications“. Nach Angaben des Diehl-Sprechers, Michael Nitz, handelt es sich um einen Galvanik-Betrieb, der vor allem Teile für die Automobilindustrie herstellt.
Die Rüstungssparte des Mutterkonzerns produziert Lenkwaffen wie die in der Ukraine eingesetzten IRIS-T-Lenkflugkörper zur Flugabwehr. Die Waffen werden allerdings an anderen Standorten produziert.
Fabrik teilweise eingestürzt: Löscharbeiten nur von außen möglich
In den Fabrikhallen waren unter anderem Schwefelsäure und Kupfercyanid gelagert. „Deshalb besteht die Gefahr, dass sich Blausäure bildet und in den Rauch mischt“, sagte ein Feuerwehr-Sprecher t-online. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten, um eine Gefährdung durch die giftigen Gase zu vermeiden. Klimaanlagen sollten ausgeschaltet werden.
Das Feuer breitete sich vom ersten Obergeschoss bis unter das Dach der Fabrik aus. „Das Gebäude ist teilweise eingestürzt“, so der Feuerwehrsprecher weiter. Aufgrund der Gefahrenlage kann das Gebäude nicht betreten werden: Löscharbeiten seien deshalb nur von außen möglich.
Verletzte gab es keine, da alle Personen das Gebäude selbstständig verlassen konnten. Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot von knapp 170 Einsatzkräften vor Ort. Gegen 14 Uhr wurde zusätzlich die Flughafen-Feuerwehr angefordert, um die Flammen auch aus größerer Distanz bekämpfen zu können.