Selbst in Tokio schwankten die Gebäude: Ein schweres Erdbeben in Japan hat einen Tsunami ausgelöst. Die ersten Wellen haben das Land bereits erreicht.
Ein Erdbeben der Stärke 7,4 hat die japanische Hauptinsel Honshu erschüttert. Nun sind erste Tsunami-Wellen auf Land getroffen. Das teilte die japanische Meteorologiebehörde am Montag mit.
Eine Sprecherin des japanischen Fernsehsenders NHK hatte zuvor die Bewohner ununterbrochen und mit eindringlicher Stimme aufgefordert, sich auf Anhöhen in Sicherheit zu bringen. Berichte über Schäden oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Auch im Raum der Millionen-Hauptstadt Tokio gerieten Gebäude ins Schwanken. Das Beben ereignete sich auf der Noto-Halbinsel in der Präfektur Ishikawa.
Auch die anderen japanischen Sender unterbrachen ihr Programm, um die Menschen vor dem drohenden Tsunami zu warnen. Das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) in den USA warnte, dass in einem Umkreis von 300 Kilometern um das Epizentrum des Bebens gefährliche Tsunami-Flutwellen möglich seien.
Region bereits im Mai von Erdbeben betroffen
Die Präfektur Ishikawa war bereits Anfang Mai von einem Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert worden. Dabei war ein Mensch ums Leben gekommen, 49 weitere erlitten Verletzungen.
Japan ist eines der stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt. Denn das Land liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Deswegen gelten in Japan strenge Bauvorschriften, regelmäßig gibt es Erdbeben-Übungen.
Am 11. März 2011 war die japanische Ostküste von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem Tsunami getroffen worden. Durch die Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Der Tsunami traf außerdem auf das Atomkraftwerk Fukushima und führte dort zu gewaltigen Explosionen und zur Kernschmelze in drei Reaktoren. Es war das weltweit schwerste Atomunglück seit dem GAU in Tschernobyl 1986.
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