Mitten in einem Stadtwäldchen in Hessen finden Polizisten die Leiche eines Seniors. Zuerst gehen die Ermittler von einem Unfall aus – doch jetzt soll alles ganz anders gewesen sein.
Der 65 Jahre alte Suren I. aus Hessen öffnete seit dem 15. Mai dieses Jahres plötzlich die Wohnungstür nicht mehr, ging nicht ans Telefon, wurde schließlich als vermisst gemeldet. Zwei Tage später fanden Ermittler seine Leiche in einem Stadtwäldchen in Erlensee (Main-Kinzig-Kreis). Offenbar war er gestürzt und bekam dann keine Hilfe: ein tragisches Unglück, so die erste Vermutung. Doch jetzt nimmt der Fall eine Wendung.
Nun geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus, will den Fall am kommenden Mittwoch einem Millionenpublikum in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ vorstellen. „Die Befunde der Sektion waren eindeutig“, sagt Lisa Urff von der zuständigen Staatsanwaltschaft Hanau t-online. Demnach seien Einwirkungen stumpfer Gewalt festgestellt worden. Heißt: Es kann kein Unfall gewesen sein. Doch wie wurde Suren I. getötet – und von wem? Details zum möglichen Tathergang wollen die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.
In den Blickpunkt rückt vielmehr ein hölzerner Gegenstand, eine Art kleiner Pfahl mit angespitztem Ende, etwa 90 Zentimeter lang. Die Polizei will in „Aktenzeichen XY“ die möglicherweise entscheidende Frage stellen: „Wer kann Hinweise zur Herkunft des abgebildeten Gegenstandes machen?“ Nach Informationen von t-online wurde das Holzteil ganz in der Nähe der Leiche im Wald entdeckt. Ist das die Tatwaffe? Unklar.
Eine weitere wichtige Frage, die die Ermittler in der ZDF-Sendung klären wollen: „Wer hat Suren I. am Nachmittag oder Abend des 15. Mai dieses Jahres noch gesehen? Wer hat Beobachtungen rund um das Erlenwäldchen gemacht?
Suren I. war 65 Jahre alt und armenischer Staatsbürger. Er soll täglich in Erlensee spazieren gegangen sein und Pfandflaschen gesammelt haben. Das Erlenwäldchen, der Auffindeort der Leiche, liegt mitten in der 15.000-Seelen-Gemeinde Erlensee und ist ein beliebtes Erholungsgebiet für die Anwohner.
Wer Hinweise zu dem mutmaßlichen Tötungsdelikt hat, wird gebeten, sich bei der Polizei telefonisch unter 069 8098 4118 zu melden. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, hat die Staatsanwaltschaft Hanau eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt.
