Kommt die Stadt-Umland-Bahn oder nicht? Die Bürger in Erlangen haben am Sonntag ihr Votum abgegeben.
Die Bürger in Erlangen haben sich mit knapper Mehrheit für den Bau der Stadt-Umland-Bahn ausgesprochen. 28.693 Bürger (52,4 Prozent) stimmten für den Bau der neuen Tramlinie. 26.111 (47,6 Prozent) lehnten das Projekt – eines der größten Straßenbahnbauprojekte in Deutschland – ab. Rund 83.000 Wahlberechtigte waren am Sonntag parallel zur Europawahl aufgerufen, über das umstrittene Mega-Projekt abzustimmen. Rund 55.000 Menschen nahmen am Sonntag in Erlangen an dem Bürgerentscheid teil. Das nötige Quorum lag bei 8.304 Stimmen.
Die Regiotram soll nach Fertigstellung die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach mit einer neuen Straßenbahn-Strecke verbinden und an das bestehende Netz der Nürnberger Straßenbahn anschließen. Die Kosten werden auf 640 Millionen Euro beziffert. 90 Prozent wollen Bund und Land beisteuern.
„Sind Sie dafür, dass die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn (Stadt-Umland-Bahn – StUB) durch die Erlanger Innenstadt bis zum Bahnhof und weiter nach Herzogenaurach auf Basis der vorliegenden Planungen gebaut wird?“, lautete die Frage bei der Abstimmung. Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik steht hinter dem Projekt, darunter auch der Siemens-Konzern. Die Erlanger CSU, aber auch eine Bürgerinitiative, hatten das Projekt abgelehnt.
Hätten sich die Erlanger gegen das Projekt ausgesprochen, wäre der eigens gegründete Zweckverband abgewickelt und das Projekt nicht weiterverfolgt worden. 2016 hatten sich rund 60 Prozent der Menschen in Erlangen für die Aufnahme der Planungen ausgesprochen.