Viele Bluthochdruck-Patienten nehmen mehrere Medikamente ein, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Doch manchmal reicht das nicht aus.
Millionen Deutsche leiden an Bluthochdruck und nehmen täglich Blutdrucksenker ein, um die Werte zu regulieren. Für Betroffene kann es frustrierend sein, wenn sie feststellen, dass trotz Medikamenten der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt wird. Ein sogenannter therapieresistenter Bluthochdruck kann verschiedene Ursachen haben – und es gibt verschiedene Wege, damit umzugehen.
Nun wurde die offizielle Patientenleitlinie zu Bluthochdruck überarbeitet. Sie gibt erstmals Antworten auf die Frage, was zu tun ist, wenn eine Therapie nicht anschlägt. Betroffene sollten beispielsweise in Rücksprache mit ihrem Arzt überprüfen,
Auch mögliche Begleiterkrankungen sollten ärztlich abgeklärt werden. Laut Leitlinie können etwa Schlafapnoe, Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen sowie hormonelle Störungen hinter den hohen Werten stecken.
Ein häufiges Problem ist demnach auch die Non-Adhärenz. Das bedeutet, Patienten fällt es schwer, ihre verordneten Medikamente täglich einzunehmen. Das Apothekenpersonal kann hierbei unterstützen und zum Beispiel Dosetten oder Erinnerungshilfen anbieten.
Die Ursache für therapieresistenten Bluthochdruck könnte ebenso bei einer Medikationsanalyse auffallen: Andere Medikamente könnten die Wirkung der blutdrucksenkenden Arzneimittel abschwächen oder selbst den Blutdruck erhöhen. Dies passiert häufig bei Kortikosteroiden (kortisonhaltigen Mitteln). In einem solchen Fall muss der Arzt entscheiden, welche Schritte einzuleiten sind.
Nicht zuletzt sollte geschaut werden, ob die nicht-medikamentösen Maßnahmen ausreichend eingehalten werden. Um Bluthochdruck erfolgreich zu behandeln, sollten Patienten ihren Salzkonsum reduzieren, auf eine gesunde Ernährung achten und sich viel bewegen. Ebenso können sich Rauchen, Alkohol und Energydrinks negativ auf den Blutdruck auswirken. Mehr dazu lesen Sie hier.
Generell rät die Patientenleitlinie, dass Sie als Betroffene offen und ehrlich mit Ihrem Arzt über mögliche Bedenken sprechen und so sicherstellen, dass Sie die richtige Behandlung erhalten. „Es geht nicht darum, Sie zu kritisieren, sondern darum, Ihnen zu helfen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, heißt es dort. Erst wenn alle Ursachen ausgeschlossen oder behoben seien, sollte die Therapie um ein weiteres Medikament erweitert werden. Zuvor werde eine zusätzliche Langzeit-Blutdruckmessung empfohlen.