Der 1. FC Köln hat sich unruhige Weihnachten beschert. Die Geißböcke haben große Aufgaben vor sich, die noch in diesem Jahr gelöst werden müssen.
Der 1. FC Köln hat sich am Sonntag in einem emotionalen Weihnachtsvideo an seine Fans gewandt. Nein, es ging nicht um Steffen Baumgart oder um die Transfer-Sperre. Es ging um die Menschen, die an Weihnachten nicht so feiern können wie andere.
Um jene, die sich keine Geschenke unter dem Weihnachtsbaum wünschen, sondern Gesundheit. Um jene, die an Weihnachten nicht zuhause feiern können, weil sie kein Zuhause haben. Um jene, die an Weihnachten nicht mit ihren Liebsten feiern können, weil sie ihre Liebsten vermissen.
FC trifft zu Weihnachten den richtigen Ton
Diesen Menschen versucht der FC jedes Jahr zu helfen. Finanziell durch die vereinseigene Stiftung, aber auch durch Besuche im Kinderkrankenhaus, durch Essen für Obdachlose oder durch Besuche im Altenheim. „Weihnachten ist nicht für alle perfekt“, sagt Stürmer Davie Selke zum Abschluss des Videos, „aber mit dem FC bist du nicht allein“.
Es sind diese Momente, in denen der FC den richtigen Ton trifft, seiner Verantwortung über das Sportliche hinaus gerecht wird, der Stadt etwas zurückgibt, den Menschen hilft, Mut macht, Freude bereitet. Momente, auf die der FC auch stolz sein kann. Denn sie zeigen, welch Freude der Club bereiten kann, und zu Weihnachten sind solche Momente manchmal noch wertvoller.
Trainersuche steht über allem
Auch die FC-Bosse werden die Weihnachtstage nutzen, um abzuschalten und die vergangenen Monate, insbesondere die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Das ist insofern nötig, da unmittelbar nach den Feiertagen ein Kraftakt beginnt. Denn die Aufgaben sind groß, um den Club fit für 2024 zu machen.
Zunächst muss der FC einen neuen Cheftrainer finden. Die Nachfolge von Steffen Baumgart hat oberste Priorität. Die Suche hat begonnen. Sport-Geschäftsführer Christian Keller erklärte am Freitag, man verfüge schon länger über eine Liste geeigneter Kandidaten für den Trainerposten, genauso wie man auf jeder Position im Kader stets eine Liste an Spielern habe, die man im Auge behalte, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.
Am 2. Januar muss der Neue gefunden sein
Ein durchaus übliches und professionelles Verfahren also, das nun Fahrt aufnehmen muss. Keller will und muss einen Fußballlehrer finden, der die Spielidee Baumgarts fortsetzt und weiterentwickelt, der gleichzeitig aber auch in der Lage ist, die Mannschaft kurzfristig wieder auf Kurs zu bringen. Der neue Mann muss Fußball-Fachmann ebenso wie Psychologe sein.
Ernstzunehmende Gerüchte gibt es bislang noch keine. Das dürfte sich aber schnell ändern, denn die Zeit drängt. Am 2. Januar steht die Mannschaft wieder auf dem Trainingsplatz. Der FC darf keine Zeit verlieren. Dann muss auch der neue Cheftrainer gefunden sein, um die wenigen Tage vor dem ersten Bundesliga-Spiel 2024 (am 13. Januar gegen Heidenheim) bestmöglich zu nutzen.
Versöhnung mit Fans von großer Wichtigkeit
Die zweite große Aufgabe ist die Beruhigung des Clubs, der Mitarbeiter, der Spieler, aber auch der Berater. Denn die Transfer-Sperre hat Schockwellen durch das Geißbockheim gesendet, und so mancher Spieler stellt sich gerade die Frage, wohin der FC-Weg führt und ob er noch Teil davon sein möchte. Keller und Co. müssen also als überzeugende Visionäre und seriöse, verbindliche Geschäftspartner auftreten, damit weiter alle Beteiligten daran glauben, mit dem FC erfolgreich sein zu können.
Davon wollen auch die Fans überzeugt werden, denn das Rumoren rund um den FC ist unüberhörbar. Vorstand und Geschäftsführung sowie der Mitgliederrat sind gefragt, schon zwischen den Jahren mit der Kommunikation zu beginnen und die Anhängerschaft zu besänftigen. Weihnachten mag das Fest der Liebe sein, doch in der Liebe geht es emotional zu. Der FC ist nun in der Pflicht dafür zu sorgen, dass es keine ernsthafte Beziehungskrise gibt.