Noch nie hat Benedikt Doll in über einem Jahrzehnt im Biathlon-Weltcup in der Staffel fehlerfrei geschossen. In seinem letzten Rennen änderte sich das.
Benedikt Doll hat seinen letzten Staffeleinsatz im Biathlon-Weltcup auf dem Podium beendet. Beim Rennen im US-amerikanischen Soldier Hollow blieb der Routinier des deutschen Teams erstmals in seinen zwölf Jahren im Weltcup in der Männer-Staffel am Schießstand fehlerfrei und bereitete damit den Weg zum dritten Platz.
Vor dem deutschen Quartett um Doll, Justus Strelow, Johannes Kühn und Philipp Nawrath gewannen die Norweger. Italien wurde Zweiter.
Dolls erreicht sein Ziel
„Ich hatte heute nur ein Ziel: fehlerfrei zu schießen“, erklärte Doll, der seine Karriere nach dem letzten Saisonrennen am kommenden Wochenende im kanadischen Canmore beenden wird, am ARD-Mikrofon. Er sei „sehr glücklich“, dass er dies geschafft habe.
Dabei hatte Doll eine besondere Motivation: „Ich wollte es dem Arnd und dem Erik nochmal beweisen.“ Damit spielte der 33-Jährige auf seine ehemaligen Teamkollegen Arnd Peiffer und Erik Lesser an, mit denen er zahlreiche Weltcup-Staffeln bestritt und die mittlerweile als ARD-Biathlon-Experten arbeiten.
Dies gelang Doll eindrucksvoll. Ganz problemlos lief das Rennen für ihn allerdings nicht. Der Sprint-Weltmeister von 2017 haderte im Ziel besonders mit den Bedingungen auf der auf rund 1.800 Meter liegenden Strecke in Soldier Hollow. Dort wurden 2002 die olympischen Biathlonwettbewerbe ausgetragen.
„Läuferisch haben mich mit heute gar nicht gut gefühlt“, sagte Doll, der mit der Höhe im US-Bundesstaat Utah so seine Probleme hat: „Man läuft los und irgendwann kommt der Mann mit dem Hammer.“
Dank seinem guten Schießen brachte er sein Rennen allerdings souverän ins Ziel. Am Samstag steht die nächste Etappe von Dolls Abschiedstournee an: Dann kämpft er im Sprintrennen (ab 23 Uhr im Liveticker von t-online) um die nächste Topplatzierung.