Das WEF bringt außerdem mächtige Interessenvertreter aus dem Nahen Osten zusammen: Angekündigt hat sich der israelische Staatspräsident Izchak Herzog. Ursprünglich war auch eine Rede des palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa geplant, die aber am Montag ohne Angabe von Gründen aus dem Programm genommen wurde. Aus Syrien wird der Außenminister der Übergangsregierung erwartet, ebenso der saudische Außenminister und der Vizepräsident des Iran. Aus Brüssel nimmt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an dem Treffen teil.
In den vergangenen Jahren schien das WEF mehr und mehr an Bedeutung zu verlieren, der Fokus rückte stärker auf die Münchner Sicherheitskonferenz. In Davos dagegen fehlten zuletzt die ganz großen Namen wie US-Präsident Joe Biden. 2023 reiste Scholz als einziger Staats- oder Regierungschef eines G7-Staates an, 2024 kam er nicht. Doch mit Trumps zweiter Regierungszeit scheint das WEF nun wieder in den Fokus auch der politischen Elite zu rücken.
Das Treffen wird als zu elitär kritisiert, da viele der wirklich wichtigen Meetings hinter verschlossenen Türen stattfinden. Dass das WEF von außen kaum zu durchschauen ist, öffnet auch Türen für Verschwörungstheorien. Die oft als „globale Elite“ bezeichneten Teilnehmer sind dabei Feindbild Nummer eins, es wird Angst geschürt vor angeblich geheimen Zirkeln, die eine neue Weltordnung nach ihrem Gusto anstreben.
Viele Mythen kommen durch ein Buch zustande, das WEF-Gründer Schwab im Jahr 2020 veröffentlichte. Verschwörungstheoretiker wittern schon im Titel dunkle Absichten: „The great reset“ – der große Umbruch. Der ganze Titel lautet allerdings: „Covid-19 – der große Umbruch“. Inhalte aus dem Buch werden aber oft verzerrt: Aus einem Appell, Fahrzeuge öfter mal zu teilen, bekannt als „Sharing Economy“, wurde zum Beispiel die Lüge, das WEF wolle Privatautos verbieten.