Mittelalterlicher Ursprung
Einen Stein im Brett haben: Das bedeutet die Redewendung
Viele Redewendungen gehen auf das Mittelalter zurück – das gilt auch für „einen Stein im Brett haben“. Wir erklären, was dahinter steckt.
19.02.2025 – 09:00 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Im täglichen Sprachgebrauch verwenden wir viele Redewendungen ganz intuitiv. Umso spannender ist es, einmal die Geschichte dahinter zu erfahren. Das Sprichwort „einen Stein im Brett haben“ bezieht sich auf ein mittelalterliches Brettspiel, das an unser heute bekanntes Backgammon erinnert und viel mit Glück und Strategie zu tun hat.
Der Ursprung der Redewendung liegt in einem Brettspiel aus mittelalterlicher Zeit namens Tric Trac oder auch Wurfzabel genannt. Das Spiel wurde mit zwei Personen gespielt. Man brauchte Spielsteine und einen Würfel. Beim Wurfzabel geht es um Glück und eine gute Strategie. Das Ziel war, die eigenen Spielsteine clever auf dem Spielfeld zu platzieren, um damit seinem Mitspieler den Weg zu blockieren und sich selber Richtung Ziel einen Vorteil zu verschaffen.
Mit gut gesetzten Steinen hatte man beim Wurfzabel wortwörtlich einen vorteilhaften „Stein im Brett“. Dies bedeutet in der Verwendung als heutiges Sprichwort, dass man bei einer anderen Person beliebt ist, einen Gefallen gut bei ihr hat, bei nächster Gelegenheit bevorzugt behandelt wird oder ein besonders gutes Ansehen bei der anderen Person genießt – genauso wie der klug platzierte Spielstein seinem Spieler ehemals einen echten Gefallen auf dem Weg zum Spielsieg getan hat.
Hier sind einige Beispiele, bei denen die Redewendung zur Anwendung kommen kann:
Spannend: Die Redewendung “Einen Stein im Brett haben” hat bis heute einen inhaltlichen Bezug zu seinem Ursprung. Es gibt aber auch Sprichwörter und Redewendungen, die wir in der Gegenwart völlig losgelöst von ihrer Herkunft verwenden. Wieder andere sind kaum noch bekannt und geraten laut der Sprachwissenschaft immer mehr in Vergessenheit.