Bis 2025 werden in Deutschland rund 150.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Dieser Trend zeichnet sich bereits seit Jahren ab. Aus diesem Grund bieten die Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH (KS1) vermittelt seit 2013 in einem gemeinsamen Programm Pflegekräfte aus Drittstaaten nach Deutschland.
„Triple Win“ nennt sich das Programm und der Name ist Programm: Den Teilnehmern werden berufliche Perspektiven in Deutschland geboten und mit dem Geld, das sie in ihre Herkunftsländer zurückschicken, werden dort wichtige entwicklungspolitische Impulse gesetzt. Darüber hinaus entlastet das Programm die lokalen Arbeitsmärkte in den Herkunftsländern, die den Fachkräfteüberschuss nicht aufnehmen können. Der dritte Aspekt besteht darin, den Fachkräftemangel in Deutschland zu verringern.
Überangebot an Fachkräften in den Partnerländern
Deutschland arbeitet mit Ländern zusammen, in denen es tatsächlich einen Fachkräfteüberschuss gibt. In Asien gilt dies derzeit für die Philippinen, Indonesien und Kerala in Indien. Junge Menschen aus Vietnam mit Vorerfahrungen in der Krankenpflege werden in Deutschland in eine dreijährige Krankenpflegeausbildung vermittelt – auch mit dem Ziel, ihnen zu einem späteren Zeitpunkt einen Arbeitsplatz in Deutschland zu ermöglichen.
Deutschland.de sprach mit drei Programmteilnehmern – aus Vietnam, Indonesien und den Philippinen.
„Ich habe im Internet von ‚Triple Win‘ und der Möglichkeit einer Ausbildung zur Krankenschwester in Deutschland gelesen. Da ich aus einer ländlichen Region in Vietnam komme und keinen Job hatte, war ich sehr erleichtert, in das Programm aufgenommen zu werden. Anschließend habe ich einen zehnmonatigen Deutschkurs an der Universität in Hanoi absolviert und die B1-Prüfung bestanden. Die GIZ hat mich finanziell unterstützt. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt besuchten mich Programmmitarbeiter regelmäßig und fragten, ob ich weitere Unterstützung benötige. Danach half mir die GIZ, ein Visum zu bekommen und mich in Deutschland niederzulassen. Wir wurden am Flughafen abgeholt und bekamen eine Wohnung. Auch unsere Gruppe aus Vietnam bekam Hilfe bei der Eröffnung eines Bankkontos und dem Kauf einer SIM-Karte. Unser Arbeitgeber stellte uns dann alle Möbel für die Wohnung zur Verfügung, die ich mit einer Mitbewohnerin teile, und bezahlte auch einen Sprachkurs in Deutschland.
Anfangs war ich etwas unsicher, schließlich sind die beiden Kulturen sehr unterschiedlich. Aber ich hatte in Vietnam viel im Internet recherchiert und mir den Kanal „Easy German“ auf YouTube angeschaut, um Deutschland vorab ein wenig kennenzulernen. Aber es fällt mir nicht leicht, mit den Leuten hier in Kontakt zu treten. Ich bin ziemlich schüchtern. Allerdings habe ich einige nette Kollegen im Krankenhaus und wurde zu Grill- und Bowlingabenden eingeladen.