Elegante Kurven, brachialer Wumms: Diese Kombination macht die AC Cobra der 60er-Jahre zum Millionenschatz. Jetzt ist der berühmte Sportwagen wieder da.
Die AC Cobra ist zurück. Es ist die Wiedergeburt eines Mythos, der in den 60er-Jahren die Rennstrecken und Straßen eroberte.
Die originale AC Cobra verband britische Eleganz mit amerikanischer Muscle-Power. Mit ihrem verwegenen Aussehen und dem donnernden V8-Motor wurde sie schnell zu einer Ikone des Motorsports. Sechs Jahrzehnte später bringt AC Cars seinen Klassiker ins 21. Jahrhundert.
Das Chassis des neuen Modells besteht aus Aluminium. Die Karosserie hingegen ist aus Kohlefaser gefertigt. Bei der Gestaltung des Hecks ließen sich die Designer vom historischen Le-Mans-Rennwagen AC A98 Coupé von 1964 inspirieren: Es fällt zunächst sanft, dann steil ab und verleiht der Cobra eine markante Silhouette.
Der neue Zweisitzer ist 4,23 Meter lang und wird in verschiedenen Versionen angeboten. Eine Sonderedition ist die Clubsport-Variante, die speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert wurde. Diese auf 99 Exemplare limitierte Topversion wird von einem V8-Motor mit 596 kW (810 PS) angetrieben. Trotzdem wiegt der Wagen nur 1.450 Kilogramm.
Für Fahrer, die ihre Cobra auch im Alltag nutzen wollen, plant AC Cars auch Versionen mit weniger starken Motoren. Zur Wahl stehen ein V8-Saugmotor mit 335 kW (456 PS) und ein V8-Kompressormotor mit 537 kW (730 PS).
Die ersten Auslieferungen des neuen Coupés sind für Ende 2025 geplant. Die Preise: ab 455.000 Euro. Zur Wahl steht auch ein Roadster, der bereits dem Publikum vorgestellt wurde.
Der Mythos AC Cobra (ab 1962) ist untrennbar mit seinem Namen verknüpft: Carroll Shelby (†89). Der Texaner konnte beinahe jedes Auto zu einem Gewinner-Wagen machen. Sein Geniestreich: Shelby stattete den britischen AC Ace mit einem leistungsstarken V8-Motor aus: Die Cobra war geboren. Nun sah der Wagen nicht nur verwegen aus, sondern fuhr auch so. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h und zahlreichen Rennerfolgen wurde die Cobra schnell zur Ikone. Die Version 427 von 1965 mit 7-Liter-Motor verstärkte ihren legendären Status.
Heute sind Originalmodelle extrem wertvoll und erzielen Spitzenpreise (Auktionsrekord: 5,5 Millionen US-Dollar). Obwohl die Produktion 1966 eingestellt wurde, erlebte die Cobra in den 1980er-Jahren eine Renaissance und wird bis heute von verschiedenen Herstellern modern interpretiert – nur nicht vom Hersteller des Originals. Bis jetzt.
Übrigens: Einen wichtigen Ausschnitt aus Shelbys Leben zeigt der Rennsportfilm „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ (2019). Matt Damon brilliert darin als Shelby, der gemeinsam mit dem eigenwilligen Fahrer Ken Miles (†48) für Ford den legendären Sieg gegen Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 anstrebt. Shelby ist die treibende Kraft hinter der Entwicklung des Ford GT40, der schließlich die Dominanz von Ferrari bricht.