Wie kommt diese duale Berufsausbildung in die USA?
Deutsche Unternehmen mit Produktionsstandorten in den USA haben das Modell der dualen Berufsausbildung mitgenommen. Bereits 1973 baute der Maschinenbau- und Elektronikkonzern Bosch in Charleston (South Carolina) sein erstes Werk in den USA – und startete bereits 1976 eine bis heute bestehende duale Berufsausbildungskooperation mit dem Trident Technical College. Auch andere große deutsche Unternehmen haben die duale Berufsausbildung in den USA etabliert, beispielsweise die Automobilhersteller BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen sowie der Industriekonzern Siemens.
Funktioniert es auch in kleineren Unternehmen?
Und tatsächlich: Um kleine und mittlere Unternehmen – deutsche und amerikanische – bei der Einführung einer dualen Berufsausbildung zu unterstützen, hat die Deutsch-Amerikanische Handelskammer des Mittleren Westens 2015 das duale Ausbildungsprogramm Industry Consortium for Advanced Technical Training (ICATT) ins Leben gerufen. Im Jahr 2016 initiierte die Deutsch-Amerikanische Handelskammer im Süden der USA das Georgia Consortium for Advanced Technical Training (GA CATT).
Wie profitiert der US-Arbeitsmarkt von den deutschen Initiativen?
Die Programme ICATT und GA CATT bieten eine dreijährige Ausbildung für verschiedene Industrieberufe und kombinieren – entsprechend den Standards des deutschen dualen Ausbildungssystems – praktische und theoretische Ausbildung. Die Auszubildenden erwerben branchenspezifisches Fachwissen, erhalten eine Vergütung und schließen mit einem Associate Degree (sowie der Zertifizierung durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK)) ab. Als Antwort auf den Fachkräftemangel in den USA wird das Modell zunehmend nachgefragt.