Viele Tierarten sind durch den Klimawandel und Ausrottung in ihren Beständen bedroht. Aber es gibt auch gute Nachrichten – aus Deutschland.
Der Nationalpark Eifel im Südwesten Nordrhein-Westfalens konnte im Juni 2023 ein denkwürdiges Ereignis verzeichnen: Hier wurde der seit über 100 Jahren in Deutschland als ausgestorben geltende Gänsegeier gesichtet.
Wie es dazu kam? In dem Nationalpark wird momentan an dem Projekt „Die Rolle des Aases in unserem Ökosystem“ gearbeitet. Im Rahmen dessen wurde am 6. Juni ein Rehkadaver ausgelegt.
Kurz darauf konnten 21 Gänsegeier beobachtet werden. Dabei soll es sich um Jungtiere aus Spanien und Frankreich handeln. Dass die Geierart in Deutschland brütet, ist nicht wahrscheinlich. Denn die als Brutplatz bevorzugten Felsen sind hierzulande kaum zu finden.
Geier vom Aussterben bedroht
Neben dem Gänsegeier sind noch weitere Geierarten in Europa vom Aussterben bedroht. In Deutschland liegt das daran, dass sie keine Nahrung finden. Denn per Gesetz müssen größere Tierkadaver schnell nach dem Auffinden weggebracht und in speziellen Tierkörperbeseitigungsanstalten entsorgt werden.
Seit einigen Jahren arbeiten Tierschützer vermehrt daran, Geier wieder in Europa anzusiedeln. In Frankreich und Spanien gibt es beispielsweise genehmigte Geier-Futterplätze, die regelmäßig mit toten Weidetieren bestückt werden.
Das zahlte sich aus: In Spanien gibt es jetzt so viele Gänsegeier wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Nun bleibt zu hoffen, dass auch in Deutschland bald Erfolge erzielt werden. Projekte wie das im Nationalpark Eifel sollen zeigen, wie wichtig es ist, verstorbene Tiere im Ökosystem zu belassen.