Max Eberl gerät bei der Trainersuche des FC Bayern in die Bredouille. Auch, weil es nach t-online-Informationen klubinterne Zweifel an den Alternativen zum Wunschkandidaten gibt.
Dass er „kein Heilsbringer“ sei, das betonte Max Eberl schon bei seiner Vorstellung als neuer Sportvorstand des FC Bayern vor ziemlich genau einem Monat. Ausgerechnet am Osterwochenende wurde das nun auch allen Träumern, die insgeheim möglicherweise doch darauf gehofft hatten, dass sich all die Probleme des Rekordmeisters allein durch Eberls Anwesenheit in Luft auflösen wurden, nochmals vor Augen geführt.
Auch Eberl fand anschließend deutliche Worte. „So einen Auftritt kann ich nicht erklären. Das war mein erster German Classico, und dafür war es mir einfach zu wenig. Zu wenig Energie, zu wenig Wille“, monierte der 50-Jährige. Und richtete den Fokus seiner Kritik klar auf die Mannschaft. „Man kann natürlich den nächsten Trainer rauswerfen und sagen: wieder der nächste Trainer und wieder der nächste Trainer. Also es sind da schon noch die Jungs auf dem Platz, die ihre Leistung bringen müssen.“
Diese offene Frage hat für Eberl höchste Priorität
Eberl dürfte spätestens durch die ernüchternde Niederlage gegen Dortmund endgültig klar geworden sein, wie groß die Aufgabe ist, die auch in Sachen Kaderplanung in München auf ihn zukommt. Mit der Charakterfrage, die Kimmich stellte, wurde er noch einmal daran erinnert, wo er ansetzen muss.
Zuvor gilt es aber, einen viel dringenderen Punkt zu klären: die nach wie vor offene Trainerfrage. Auch, dass die zunächst die oberste Priorität vor allem anderen habe, hatte er bereits bei seiner Vorstellung erklärt. Weitergekommen ist er bei der Suche zwar schon, eine passende Antwort hat er aber noch immer nicht. Im Gegenteil.
Fest steht nach wie vor nur, dass Trainer Thomas Tuchel die Bayern am Saisonende verlassen muss. Und seit Karfreitag und Xabi Alonsos öffentlichem Bekenntnis zu Bayer Leverkusen nun auch, dass der Wunschkandidat als sein Nachfolger nicht nach München wechseln, sondern Chefcoach der Werkself bleiben wird.
Alonso und Hoeneß planen ihre Zukunft ohne Bayern
Nach Sebastian Hoeneß, der seinen Vertrag zuletzt bereits beim VfB Stuttgart verlängerte, ist Alonso der nächste Trainer, der seine Zukunft geklärt hat – und zwar ohne die Bayern dabei zu berücksichtigen. Demzufolge musste Eberl beide bereits von seiner Kandidatenliste streichen.
„Ich weiß, dass das die ganze Öffentlichkeit interessiert und dass jeder teilhaben möchte an den Gedanken, die wir haben“, sagte Eberl nach dem BVB-Spiel am Samstagabend darauf angesprochen in den Katakomben der Arena. „Aber ich habe es oft genug gesagt, wir klopfen ab und deswegen hat mich auch dann die Entscheidung von Xabi überhaupt nicht mehr berührt, weil wir schon lange woanders unterwegs waren“, führte Eberl aus.
Alonso sei ein Ehrenmann, der stets eng verbunden mit seinen Mannschaften sei, mit dem er noch zu Gladbacher Zeiten schon mal verhandelt habe, als der Spanier noch als Trainernovize bei der zweiten Mannschaft von San Sebastián tätig war. „Deswegen war für mich klar: Er wird Leverkusen nicht verlassen“, so Eberl.
Wer wird jetzt neuer Bayern-Trainer?
„Es ist meine Pflicht, abzuklopfen. Möglichkeiten abzuklopfen bei unterschiedlichsten Trainern. Wenn ich das nicht täte, dann würde ich meiner Pflicht nicht nachkommen“, sagte er und stellte fest: „Aber nach dem Abklopfen haben sich einige verabschiedet, deswegen sind wir in anderen Linien unterwegs.“