Durchfall wird oft von Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen begleitet. Er kann aber auch ohne weitere Symptome auftreten. Was dahinterstecken kann.
Das Wichtigste im Überblick
Durchfall kann viele Auslöser haben. Neben Konsistenz, Farbe und Geruch des Stuhls können weitere Symptome Hinweise auf die mögliche Ursache geben. Zu häufigen Begleitbeschwerden zählen zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe oder Fieber.
Manchmal ist Durchfall jedoch das einzige Symptom – oder es sind lediglich leichte Beschwerden wie etwa ein Grummeln im Bauch oder schwache Bauchschmerzen zu spüren. Welche Ursachen dafür infrage kommen, erfahren Sie in den nachfolgenden Kapiteln.
Durchfall ohne weitere Symptome kann zahlreiche Ursachen haben. In diesem Artikel können nur einige wichtige genannt werden.
Akuter Durchfall wird in den meisten Fällen durch Infektionen mit Krankheitserregern wie Viren und Bakterien ausgelöst – zum Beispiel Noroviren, Campylobacter-Bakterien oder Salmonellen. Diese machen sich vor allem mit Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall bemerkbar.
In manchen, eher leichten Fällen gehen Infekte jedoch ausschließlich oder überwiegend mit Durchfall einher. Zum Beispiel kann eine Norovirus-Infektion ganz ohne Erbrechen verlaufen – aber auch ohne Durchfall. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bestimmte Stoffe können bei übermäßigem Verzehr abführend wirken. Dazu gehören zum Beispiel Sorbit oder Mannitol, die unter anderem in zuckerfreien Kaugummis oder Diät-Lebensmitteln enthalten sind. Die Zuckeraustauschstoffe Erythrit und Xylit können ebenfalls Durchfall ohne weitere Symptome auslösen. Normalerweise klingt der Durchfall rasch ab, wenn das jeweilige Nahrungsmittel nicht mehr gegessen oder getrunken wird.
Manche Menschen vertragen bestimmte Nahrungsmittel oder ihre Bestandteile nicht, etwa Laktose (Milchzucker), Fruktose (Fruchtzucker) oder das Klebereiweiß Gluten. Bei einigen Betroffenen kommt es dann nur zu Durchfall, häufig zählen jedoch auch Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl, Sodbrennen oder Krämpfe zu den Beschwerden.
Ist Durchfall das einzige Symptom, können verschiedene Medikamente dafür verantwortlich sein. Etwa Abführmittel: Sie regen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen die Darmbewegung an oder weichen den Stuhl auf, sodass eine sehr weiche Stuhlkonsistenz bis hin zum Durchfall erzielt wird. Neben sehr weichem Stuhl oder Durchfall treten oft keine weiteren Symptome auf – andere Personen haben jedoch zusätzliche Beschwerden wie zum Beispiel Blähungen oder Bauchschmerzen. Ziel eines Abführmittels ist es, einen besonders weichen Stuhl zu erzielen oder den Darm komplett zu entleeren. Es gibt jedoch auch Medikamente, bei denen Durchfall eine unerwünschte Nebenwirkung sein kann.
Dazu zählen vor allem Antibiotika. Diese verändern die Art und Anzahl der Bakterien im Darm. Das kann dazu führen, dass die Darmflora weniger widerstandsfähig gegen Keime ist oder dass sich bestimmte Keime übermäßig stark vermehren – was sich in Form von Durchfall äußern kann. Fachleute sprechen dann von einer antibiotikaassoziierten Diarrhö. Typisch dafür ist ungeformter Stuhl oder wässriger Durchfall, der mit oder nach der Antibiotikaeinnahme auftritt.
Gut zu wissen: In den allermeisten Fällen klingt der Durchfall von allein wieder ab. Je nach Art des vorherrschenden Keims können jedoch auch weitere Symptome und Komplikationen hinzutreten. So kann zum Beispiel das Bakterium Clostridium difficile schwere Darmentzündungen mit Fieber, krampfartigen Schmerzen und Blut im Stuhl auslösen und teils lebensbedrohlich sein.
Weitere mögliche Medikamente, die zu Durchfall ohne weitere Symptome führen können, sind etwa Arzneimittel im Rahmen einer Chemotherapie, Psychopharmaka und das Diabetesmedikament Metformin. Eine Überdosierung von Magnesium kann ebenfalls die Ursache sein. Auch Hilfsstoffe in Medikamenten – wie Laktose, Mannitol oder Sorbitol – bewirken, dass einige Menschen Durchfall bekommen.
Bei Angst oder Stress kann die Darmtätigkeit verändert sein. Dann kann es passieren, dass der Nahrungsbrei zu kurz im Dickdarm bleibt, wo ihm normalerweise Flüssigkeit entzogen wird. Der Stuhl bleibt flüssiger als gewohnt, sodass Durchfall die Folge sein kann. Manche Menschen verspüren zum Beispiel vor einer Prüfung oder einer anderen Stresssituation starken Stuhldrang. Der Durchfall kann ohne weitere Symptome auftreten, möglich sind aber auch andere psychosomatische Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Schwindel oder Bauchschmerzen.
Nicht immer sind sich die Betroffenen darüber im Klaren, dass der Durchfall durch Angst oder Stress ausgelöst wurde. Stattdessen suchen sie nach möglichen körperlichen Ursachen. Gelegentlicher stressbedingter Durchfall ist kein Grund zur Sorge. Halten Stress oder Angst jedoch länger an, könnte eine psychische Erkrankung die Ursache sein, die behandelt werden sollte.