Genuss oder Geschäft?
Aachener Dubai-Schokolade ist jetzt das 12-fache wert
15.11.2024 – 15:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Die limitierte Lindt-Version der vielgehypten Dubai-Schokolade zog 150 Menschen vor die Aachener Filiale. Schon am selben Abend tauchten die exklusiven Tafeln zu hohen Preisen auf Verkaufsplattformen auf.
150 Menschen haben am Donnerstag vor der Lindt-Filiale am Aachener Dom angestanden, um für knapp 15 Euro die auf 100 Stück limitierte Lindt-Version der viralen Dubai-Schokolade zu kaufen. Die Menschen standen teilweise mehr als vier Stunden in der Schlange, bei kaltem Nieselregen. Wer mit ihnen ins Gespräch kam, um zu hören, warum sie sich das antun, bekam immer wieder die gleichen Antworten.
Man sei fasziniert von dem Hype und wolle die besondere Schokolade unbedingt einmal probieren. Oder: Man nehme die Strapazen auf sich, weil man der Tochter, der Mutter, der Nichte oder der Freundin ein ganz besonders exklusives Weihnachtsgeschenk machen wolle. Ob man die 15-Euro-Schokolade anschließend im Internet für viel mehr Geld weiterverkaufen wolle, um einfach nur ein gutes Geschäft zu machen? Auf gar keinen Fall, so lautete die häufigste Antwort. Regelrecht entrüstet über diese Unterstellung zeigten sich einige der Anstehenden.
Doch schon am Donnerstagabend wurde deutlich, dass es vielen der Menschen in der Schlange weniger um den Schokoladengenuss oder das Erlebnis an sich ging, sondern viel mehr um die schnelle Mark: In Aachen verkauft wurden die Tafeln mit der Nummer 401 bis 500. Nur knapp eine halbe Stunde nach Filialöffnung um 10 Uhr wurde bereits die Tafel 402 auf der Verkaufsplattform „ebay“ angeboten. Der Verkaufstext: „Biete meine Dubai Schokolade 402 an.“ Versand ab 4,50 Euro.
Doch je mehr Menschen ihre Schokolade im Internet angeboten haben, desto mehr ist auch der Preis gesunken. Die Nummer 495 wurde für nur noch 300 Euro angeboten, die 449 nur noch für 200 Euro, die 454 immerhin noch für 150 Euro. Inzwischen werden die meisten Tafeln für einen Preis zwischen 42,50 Euro und 60 Euro angeboten. Ausreißer nach oben, also Aachener Schokoladen-Tafeln für 100 oder 200 Euro, finden sich aber immer noch auf der Online-Verkaufsplattform.